Pittsburgh (pte/02.05.2005/13:15) – Eine geringe soziale Verbundenheit
kann negative Auswirkungen auf den Körper haben. Betroffen sind vor
allem das Immunsystem und die Gesundheit des Herzens. Zu diesem
Ergebnis sind zwei aktuelle Studien gekommen. Die erste Untersuchung
ergab, dass Studienanfänger, die wenig Kontakt hatten oder sich einsam
fühlten eine schlechtere Immunreaktion auf eine Grippeimpfung aufwiesen
als ihre geselligeren oder sozial zufriedeneren Jahrgangskollegen.
Eine zweite Studie ergab, dass sozial isolierte Männer über erhöhte
Werte des Entzündungsmarkers Interleukin-6 verfügen, der bei
Arterienverkalkung eine Rolle spielt. Es war laut New Scientist
bekannt, dass Isolation einen nachteiligen Effekt auf die Gesundheit
des Herzens hat. Diese Studien ermöglichen laut Sarah Pressman von der
Carnegie Mellon University http://www.cmu.edu erste Einblicke in die
genauen Zusammenhänge. Die Ergebnisse der Studien wurden in dem
Fachmagazin Health Psychology http://www.apa.org/journals/hea
veröffentlicht.
Es zeigte sich, dass kleine soziale Netze und Einsamkeit die
Antikörperreaktion der Studenten auf die Grippenimpfung verringerten.
Überraschender Weise waren diese Effekte voneinander unabhängig. Laut
Pressman stehe bei der Einsamkeit das eigene Empfinden der Situation im
Vordergrund. Die Größe sozialer Netze könne einfach durch die Zählung
der Kontakte eines Menschen ermittelt werden. "Man kann wenige Freunde
haben und sich trotzdem nicht einsam fühlen. Andererseits kann man sich
auch inmitten von Freunden einsam fühlen."
Die Forscher teilten Fragebögen an 83 Studenten aus um zu ermitteln mit
wie vielen Menschen sie innerhalb von 14 Tagen Kontakt hatten.
Zusätzlich verteilten sie Palm Computer für die Aufzeichnung von
Einsamkeitsgefühlen und ermittelten die Werte des Stresshormons
Cortisol. Die Studenten, die sich am ein einsamsten fühlten, verfügten
über eine um 16 Prozent verringerte Antikörperreaktion auf einen im
Impfstoff enthaltenen Stamm ("A/Caledonia"). Studenten mit den
kleinsten sozialen Netzen, die im Untersuchungszeitraum mit vier bis 12
Menschen Kontakt hatten, verfügten über eine elf Prozent schlechtere
Reaktion auf den gleichen Bestandteil als Teilnehmer mit mehr als 20
Kontakten.