Künstliche Intelligenz – eine Umfrage

Meine persönliche Bemerkung:

abgesehen
davon, dass ich die Methode derKI, der Künstlichen Intelligenz für
außerordenltich wichtig, aber auch für unumkehrbar halte, sollten wir
Bürger das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen lassen. Deshalb
benötigen wir unbedingt ein vertieftes Wissen in Schulen über
algorithmisches Denken. Nur dann können wir auf lange Sicht die Methoden
der KI hinterfragen. Das bedeutet, dass vor allen Dingen auch die
Lehrer die Möglichkeit bekommen, sich zu schulen. In Köln gibt es eine
Initiative – geleitet durch Professor Ulrich Trotenberg – diese Absicht
voranzutreiben. Schon allein deswegen halte ich es für bedeutsam, damit
irgendwann im postfaktischem Zeitalter, gespickt mit Fake News,
irgenwelche Untergangspropheten den Algorithmus nicht verteufeln können.
Die folgende Umfrage der Bosch-Stiftung scheint mir allerdings etwas
oberflächlich und die Ergebnisse nicht repräsentavi zu sein, obwohl sie
zumindest Anhaltspunkte für die Zukunft und die Bewertung von KI
vermitteln. Darum möchte ich sie Ihnen nicht vorenthalten.

Ihr Jean Pütz



Künstliche Intelligenz: Deutsche haben keine Scheu vor Kollege Roboter

Bosch präsentiert Umfrage anlässlich KI-Konferenz
Deutsche sehen großen Nutzen von künstlicher Intelligenz bei Mobilität und Fertigung
   
Jeder Zweite würde mit einem Roboter zusammenarbeiten
   
Bosch-Geschäftsführer Bolle: „Der Mensch behält die Kontrolle über die künstliche Intelligenz“
   
Bosch schreibt Award für junge Forscher aus
   

Stuttgart – Ob zuhause, im
Straßenverkehr oder bei der Arbeit – künstliche Intelligenz (KI) wird
die Welt grundlegend verändern. Nicht alles ist dabei reine
Zukunftsmusik: Smartphones zum Beispiel verfügen bereits heute über
intelligente Sprachassistenten, in der Medizin wird KI zur Diagnose
eingesetzt.

„Je
stärker intelligente Systeme den Alltag prägen, desto wichtiger ist es,
den Menschen den Nutzen aufzuzeigen und so für Akzeptanz dieser
wichtigen Technologie zu sorgen.“

Bosch-Geschäftsführer Michael Bolle

Doch auch wenn intelligente Systeme bereits
Teil des Hier und Jetzt sind, hat die Mehrheit der Deutschen (85
Prozent) noch kein klares Bild davon, wo KI bereits heute eingesetzt
wird.

Ähnlich sieht es beim Wissensstand aus: Zwar
kennen die meisten Befragten (82 Prozent) den Begriff künstliche
Intelligenz, mehr als die Hälfte (53 Prozent) weiß aber nur ungefähr,
was damit gemeint ist. Das hat eine repräsentative Umfrage von Bosch und
dem Marktforschungsinstitut Innofact anlässlich des KI-Symposiums „AI CON“ in Renningen bei Stuttgart ergeben.

„Je stärker intelligente Systeme den Alltag
prägen, desto wichtiger ist es, den Menschen den Nutzen aufzuzeigen und
so für Akzeptanz dieser wichtigen Technologie zu sorgen“, sagte Dr.
Michael Bolle, Geschäftsführer und zugleich Digital- und Technikchef von
Bosch, anlässlich der „AI CON“,
bei der sich mehr als 200 Experten über Chancen und Herausforderungen
der KI austauschten. „Wir müssen deutlich machen, dass der Mensch die
Kontrolle über die KI behält“, so Bolle.

Keine Scheu vor Robotern

Ein Beispiel dafür, wie KI dem Menschen nutzen
kann, ist das automatisierte Fahren. Bosch arbeitet daran, den
Straßenverkehr emissionsfrei, unfallfrei und stressfrei zu machen. Gehen
gegenwärtig neun von zehn Unfällen auf menschliche Fehler zurück, so
könnte intelligente Technik durch die Nutzung von KI künftig eine
Vielzahl dieser Unfälle vermeiden. Ein weiteres Feld ist die vernetzte
Fertigung: In der smarten Fabrik werden Mensch und Maschine als
intelligente Mannschaft zusammenarbeiten – der Roboter nimmt dem
Menschen anstrengende oder gefährliche Aufgaben ab, lernt aus
Erfahrungen und entlastet den Menschen auf diese Weise. Ein Ausblick,
mit dem sich laut der Bosch-Umfrage viele Deutsche anfreunden können.
Zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) sehen im Einsatz von künstlicher
Intelligenz in den Bereichen Fertigung und Mobilität einen großen
Nutzen. Offen zeigen sie sich auch dafür, künftig mit einem Roboter
zusammenzuarbeiten, wenn dieser ihnen Routineaufgaben abnimmt: Jeder
Zweite (50 Prozent) könnte sich das gut vorstellen und würde die frei
werdende Arbeitszeit vor allem dafür nutzen, um sich sozialen oder
kreativen Tätigkeiten zu widmen. Unterschiede bezüglich des Nutzens von
KI zeigen sich mit Blick auf das Alter: Vor allem in der Gruppe der
18-29-Jährigen werden auch das Smartphone und das eigene Zuhause als
Bereiche gesehen, in denen die Befragten davon ausgehen, dass
KI-Anwendungen nützlich sein könnten.

Forschung an sicherer, robuster und nachvollziehbarer KI

Um bestehende Kompetenzen im Bereich KI
auszubauen, hat Bosch Anfang 2017 das Bosch Center for Artificial
Intelligence (BCAI) gegründet. Ein Schwerpunkt des BCAI ist es zu
erforschen, nach welchen Regeln Maschinen lernen und welche Schlüsse sie
aus dem Gelernten ziehen. Um junge Forscher in diesem Bereich zu
fördern, wird Bosch im kommenden Jahr erstmals den mit 50 000 Euro
dotierten Bosch AI Young Researcher Award ausschreiben. „Wir forschen an
künstlicher Intelligenz, die sicher, robust und nachvollziehbar ist“,
sagte Bosch-Forschungschef Prof. Thomas Kropf. „KI wird die Fähigkeiten
des Menschen ergänzen.“ Um die Forschung im Bereich der künstlichen
Intelligenz gemeinsam voranzutreiben, haben Bosch und Partner aus
Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Ende 2016 das Cyber Valley ins Leben gerufen. „Im Cyber Valley schaffen Wissenschaft und Industrie
gemeinsam ein Ökosystem für die beste KI-Forschung“, sagte Prof.
Bernhard Schölkopf, Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente
Systeme in Tübingen anlässlich der „AI CON“.
Ziel ist es, Erkenntnisse der Forschung möglichst schnell in konkrete
industrielle Anwendungen zu überführen, hochqualifizierte Forscher aus
aller Welt nach Baden-Württemberg zu holen sowie KI-Experten dort
auszubilden und zu halten.

Netzwerk ausbauen, Austausch vertiefen

Die „AI CON“ wird vom BCAI und dem Forschungsbündnis Cyber Valley ausgerichtet und
findet in diesem Jahr erstmalig statt. Ziel ist es, führende KI-Experten
aus Industrie und Forschung zusammenzubringen, um die Chancen und
Herausforderungen auszuloten, die sich durch die Technologie ergeben. Zu
den Referenten zählt neben Bosch-Experten wie Dr. Michael Bolle und Dr.
Christoph Peylo (Leiter des BCAI) auch Prof. Bernhard Schölkopf, einer
der weltweit führenden Wissenschaftler im Bereich maschinelles Lernen.
Außerdem sind Referenten aus den USA (Carnegie Mellon University), der
Schweiz (ETH Zürich), Österreich, Israel und Großbritannien vertreten.

Umfragedesign: Für die
repräsentative Studie zum Thema künstliche Intelligenz hat das
Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von Bosch bundesweit 1 022
Personen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren befragt. Die Erhebung wurde
im Oktober 2018 durchgeführt.