Neuer Ansatz gegen rheumatoide Arthritis entdeckt
Arthritis in den Knien: Krankheit beeinträchtigt (Foto: pixelio.de/Jerzy Sawluk) |
Uppsala (pte021/23.03.2017/10:30) –
Forscher der schwedischen Uppsala Universitet http://uu.se/en haben nachgewiesen, dass Antikörper gegen das Knorpelprotein Kollagen
II mit einer guten Prognose bei rheumatoider Arthritis in Zusammenhang
steht. Die Analyse dieser Antikörper in Kombination mit anderen
wichtigen Antikörpern könnte zur Vorhersage der Prognose und der Wahl
des Behandlungsansatzes eingesetzt werden, so Forschungsleiter Johan
Rönnelid.
Beeinträchtigungen
Bei rheumatoider Arthritis handelt es sich um eine
Entzündungskrankheit, bei der die Gelenke steif werden und anschwellen.
In der Folge kommt es zu einer weiteren Zerstörung der Gelenke.
Verursacher sind Immunzellen, die normalerweise fremde Organismen
angreifen. In diesem Fall kommt es jedoch zur Reaktion mit dem Gewebe in
den Gelenken und in der Folge zu einer Entzündung.
Die Symptome können sehr verschieden sein. Aufgrund der
Schmerzen und der teils gravierenden Auswirkungen auf die betroffenen
Gelenke, führt die Krankheit jedoch häufig zu einer Beeinträchtigung.
Entsprechende Therapien zielen auf eine Verringerung der Entzündung,
Verringerung der Schmerzen und das Verhindern einer weiteren Zerstörung
der Gelenke ab.
Kollagen-Antikörper
Bei manchen Patienten werden Antikörper gebildet, die
auf Kollagen II abzielen. Diese Antikörper verstärken die Entzündung am
Beginn der Krankheit. Die größte Menge an Kollagenantikörpern wurde zum
Zeitpunkt der Diagnose festgestellt. Im Verlauf des folgenden Jahres
nehmen diese Werte dann wieder ab. Für die aktuelle Studie wurde eine
große Patientengruppe fünf Jahre lang begleitet. Die Forscher wollten
herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen den Kollagenantikörpern
und dem Verlauf der Krankheit gibt.
"Patienten mit Kollagen-Antikörpern zeigten in den
ersten sechs Monaten nach der Diagnose mehr Symptome einer Entzündung.
Danach gab es, im Vergleich mit Patienten ohne derartige Antikörper,
keine Unterschiede mehr. Wir haben auch entdeckt, dass das Vorhandensein
der Kollagen-Antikörper zum Zeitpunkt der Diagnose mit einer besseren
Prognose in Zusammenhang stand", verdeutlicht Vivek Anand Manivel,
Hauptautor der Studie.
Kombinierte Analyse
Bei rheumatoider Arthritis wird das Vorhandensein von
Antikörpern gegen bestimmte Proteine, sogenannte citrullinierte Peptide,
überprüft. Bei den Studienteilnehmern zeigte sich, dass das
Vorhandensein dieser Antikörper die genau gegenteilige Auswirkung auf
die Entzündung hatte als die Kollagen-Antikörper. Das Vorhandensein der
Antikörper gegen citrullinierte Peptide stand mit einer verstärkten
Entzündung im späteren Verlauf der Krankheit in Verbindung.
Patienten mit diesen Antikörpern erkrankten im
Beobachtungszeitraum auch schwerer. Laut Rönnelid könnte eine
kombinierte Analyse der Antikörper gegen Kollagen und gegen
citrullinierte Peptide eine neue Möglichkeit zur Vorhersage des
Krankheitsverlaufs und vielleicht auch für die Wahl des
Behandlungsansatzes bei einer Neudiagnose sein. Die detaillierten
Forschungsergebnisse wurden in den "Annals of the Rheumatic Diseases"
veröffentlicht.