Winzige 3D-Sphären erlauben neue Einblicke in TBC
3D-Spären: bessere Forschung in der Zelle möglich (Foto: southampton.ac.uk) |
Southampton (pte004/08.02.2017/06:00) –
Experten der University of Southampton http://southampton.ac.uk haben ein neues 3D-System zur Erforschung von TBC-Infektionen unter
Laborbedingungen entwickelt. Gemeinsam mit Forschern des University
College London http://ucl.ac.uk wurde eine elektrostatische Verkapselungstechnik eingesetzt, um winzige
3D-Sphären in menschlichen Zellen herzustellen. Sie können mit
TBC-Bakterien infiziert werden. So entstehen Bedingungen, die viel näher
an den Ereignissen im Körper eines Patienten sind.
Bessere Analyse möglich
Das neue Modell ermöglicht den Forschern auch, näher zu
untersuchen, was bei der Entstehund von TBC im Körper geschieht.
Langfristig zielt dieser Ansatz darauf ab, neue Antibiotika und
Impfstoffe zu entwickeln. Das Forschungsprojekt wurde vom Medical
Research Council http://mrc.ac.uk finanziert. Laut Paul Elkington, Leiter der Forschungsgruppe in
Southampton, können die 3D-Sphären mit einer Kollagenmatrix hergestellt
werden und weisen daher eine Ähnlichkeit mit einer menschlichen Lunge
auf. Damit entsteht ein Umfeld, in dem bestimmte Antibiotika eine
Infektion bekämpfen können. Das sei bei 2D-Modellen in dieser Art und
Weise nicht möglich.
Zusätzlich können Experimente bis zu drei Wochen lang
durchgeführt werden. Das ist laut den Forschern vier Mal länger als bei
herkömmlichen 2D-Modellen. Damit erhalten die Wissenschaftler auch mehr
Informationen darüber, wie sich eine Infektion entwickelt und welche
Auswirkungen verschiedene Interventionen im Laufe der Zeit haben. Die
Forschungsergebnisse wurden in "mBio and eLife" veröffentlicht.
Finanzielle Unterstützung
In einem nächsten Schritt wird eine Zusammenarbeit mit dem Africa Health Research Institute http://ahri.org in Durban umgesetzt, die durch den MRC Global Challenges Research Fund Foundation Award http://bit.ly/2kNAmR1 mit 350.000 Pfund, rund 400.000 Euro, unterstützt wird. Tuberkulose ist
in Durban sehr stark verbreitet. Daher bietet es sich an, das neue
Verfahren an Zellen von Patienten zu studieren, die einem hohen
Erkrankungsrisiko ausgesetzt sind.