Protein ERManI stoppt HI-Virus

AIDS-Forschung: Protein ERManI stoppt HI-Virus

Neuartige antiretrovirale Therapie hemmt Ausbreitung der Erreger

Forscherteam: neuer Meilenstein in AIDS-Forschung (Foto: G. L. Kohuth)
Forscherteam: neuer Meilenstein in AIDS-Forschung (Foto: G. L. Kohuth)

East Lansing (pte004/18.09.2015/06:15) –

Ein internationales Forscherteam hat einen Eiweißstoff gefunden, der das
Fortschreiten der Krankheit AIDS auf natürliche Weise verhindert. Das
Protein, das sich hinter dem Kürzel ERManI verbirgt, stört die
Verbreitung des HI-Viruses im Körper des Trägers. Yong-Hui Zheng und
sein Team von der Michigan State University http://msu.edu waren maßgeblich an der Studie beteiligt.

"Wir sehen einen Weg, diese Krankheit zu behandeln,
indem wir dem Körper helfen, sich selbst zu schützen", so Zheng.
"Deswegen versuchen wir unsere Forschung voranzutreiben, auch wenn es
manchmal nur langsam geht, weil das Auffinden eines Heilmittels Jahre
dauern wird."

Natürliche Therapie hemmt Infektion

Bei der Behandlungsmöglichkeit, die von den Forschern
getestet wurde, handelt es sich um eine antiretrovirale Therapie, die
dafür sorgt, dass die Anzahl der Viren im Körper möglichst gering
gehalten wird. Bewerkstelligt wird dies durch eine Hemmung der
Biosynthese von Glykoproteinen der HIV-1-Viruszellen. Diese
Glykoproteine befinden sich auf der Zellhülle des Virus und führen die
Viruszellen zu den Stellen, wo sie im Körper andocken und die Infektion
verbreiten können.

Das Protein verlangsamt damit die Verbreitung von HIV-1
im Körper. Zheng hofft darauf, die Forschung mit menschlichen Zellen
und in klinischen Studien weiterführen zu können – immerhin gibt es für
AIDS noch kein Heilmittel und die verfügbaren antiretroviralen Therapien
müssen ein Leben lang fortgeführt werden. Der natürliche Therapieansatz
mit dem Protein ERManI soll hier Abhilfe schaffen. Ob eine Resistenz
gegenüber HI-Viren geschaffen werden kann, indem die ERManI-Level im
Blut erhöht werden, bleibt derzeit noch offen.