Das Fraunhofer-Institut für Solare
Energiesysteme (ISE) stellt ab sofort auf einer eigenen Homepage
(www.energy-charts.de) Daten zur Stromerzeugung in Deutschland
kostenlos
zur Verfügung. In ständig aktualisierten Grafiken lassen sich unter
anderem Zahlen zu Produktion, Preisen sowie Im- und Exportsalden
abrufen. Die Daten entsprechen im Wesentlichen den Informationen, die
Professor Bruno Burger, am ISE zuständig für Energiedaten und
strategische Entwicklung, bereits seit 2011 auf den Internetseiten des
Instituts bereit stellt.
Die Auswertung zeigt für das erste Halbjahr 2014, dass der deutsche
Stromexport ein Saldo von 18,3 Terawattstunden aufweist. Zum Vergleich:
Der Exportsaldo des bisherigen Rekordjahres 2013 betrug im ersten
Halbjahr 14,4 Terawattstunden. Sofern bis Jahresende keine
ungewöhnlichen Ereignisse wie der Ausfall mehrerer großer
konventioneller Kraftwerksblöcke oder ein extrem sonnen- und
windschwaches zweites Halbjahr die weitere Entwicklung beeinflussen,
steht somit ein Überschreiten des Vorjahresrekords von 32,3
Terawattstunden zu erwarten. Die Bundesnetzagentur war vor einigen
Monaten in einer internen Analyse zu dem Ergebnis gekommen, dass bis
zum
Ende des Jahrzehnts die Exportüberschüsse auf eine Größenordnung von 70
Terawattstunden ansteigen könnten. Die weit über den Inlandsbedarf
hinaus gehende Stromproduktion ist der wesentliche Grund dafür, dass
trotz des Ausbaus der erneuerbaren Energien der CO2-Ausstoß der
deutschen Elektrizitätswirtschaft angestiegen ist � der eigentlich gar
nicht benötigte Strom stammt vor allem aus Kohlekraftwerken
(insbesondere Braunkohle), die wegen des ineffektiven
Emissionshandelssystems nach wie vor rentabel arbeiten können.
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