(pte) – Das israelische Start-up BaroMar baut vor der Küste Zyperns auf dem Meeresgrund einen neuen Stromspeicher, der sich an einem Konzept des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechni orientiert. An Land werden große Stahlbetontanks zum Bestimmungsort geschleppt. Dort laufen sie voll mit Meerwasser, sinken auf den Grund und werden dort durch Felsbrocken in einem Käfig auf dem Tank fixiert. Über ein Rohr sind sie mit dem Festland verbunden.
Dort befindet sich ein reversibler Turbogenerator. Er kann im Motormodus Luft in den Tank pumpen, sodass das Wasser herausgedrückt wird. Wird Strom benötigt, öffnen sich Ventile, die das Wasser in den Tank zurückströmen lassen und die darin befindliche Luft mit hohem Druck herauspressen. Diese strömt in den Turbogenerator und erzeugt dort Strom. Dieser Zyklus lässt sich beliebig oft wiederholen.
Tanks für vier Megawattstunden
Laut BaroMar-Gründer Yonadav Buber lassen sich die Stromspeicher problemlos installieren, weil sie die Schifffahrt nicht behindern. Sie würden in Tiefen von bis zu 700 Metern verankert. Auch die Küsten selbst würden kaum beeinträchtigt – der Turbogenerator benötige lediglich ein kleines Gebäude. Lärm dringe nicht nach außen. Für Zypern plant er mehrere Tanks, die vier Megawattstunden speichern können. Die Kosten sollen mit 100 Dollar pro Megawattstunde niedriger sein als bei anderen Stromspeicherlösungen.
Buber betont, dass die benötigten technologischen Komponenten ausgereift sind und keiner umfangreichen Entwicklung bedürfen, im Gegensatz zu anderen neuen Technologien zur Langzeitspeicherung von Energie. Er weist darauf hin, dass die wichtigsten Herausforderungen, die zwischen dem Pilotprojekt und dem kommerziellen Einsatz liegen, lediglich rechtliche und technische Anforderungen im Zusammenhang mit dem Meer sind.