Nur Strom? – Wärmewende scheitert

Liebe Freunde,
bitte nehmen Sie sich einige Zeit, um meine ausführliche Stellungnahme zu der fixen Idee, die Energieversorgung Deutschlands – auch den Wärmebedarf – im Schwerpunkt mit elektrischer Energie zu realisieren. Die Grün-Ideologen sind diesbezüglich auf dem Holzweg und werden Deutschland mehr schädigen als Corona. Deutschland – aber auch Europa – verabschiedet sich nach und nach aus dem führenden Kreis der Industrieländer. Trotzdem: nicht die ‚Dekarbonisierung rettet die Welt, sondern die ‚Defossilisierung‘. Das heißt, weg von allen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und als letztes Erdgas. Die Technologie und die Methoden dafür sind vorhanden, werden aber weitgehend unberücksichtigt. Deshalb scheitern die bisherigen Bemühungen, unser Klima zu retten.

Das behauptet ein diplomierter Elektro-Ingenieur, Physiker und Soziologe, aber nicht nur ich, Jean Pütz, sondern Millionen von unabhängigen Wissenschaftlern, die derzeit aber noch weitgehend ideologisch gemobbt werden.

Jean Pütz

Meine persönliche Stellungnahme zu einem glänzenden Artikel in ‚The Hauptstadt-Briefing‘ von Gabor Steingart:

Der Mangel an grundlegenden physikalischen Erkenntnissen der Minister und ihre Abhängigkeit von ideologischen Staatssekretären (Stichwort: AGORA, Deutsches Wirtschaftsforschungsinstitut Berlin und etliche NGOs, weltweit organisiert) hat unter den politischen Laien einen Heurika-Effekt (hurra, ich hab’s) ausgelöst.. Ohne ausreichende Kenntnis  über den 2. Hauptsatz der Thermodynamik (Stichwort: Entropie), reicht es den Politikern aus, dass man mit Strom-Wärmepumpen etwa die dreifache Wärmeenergie produzieren kann gegenüber dem Energieeinsatz. 1 kW elektrische Energie bringt 3 kW Wärme. Die Randbedingungen wurden völlig vernachlässigt. Dieses Hurra reichte aus, um auch dem Volk weis zu machen, dass wäre die Lösung.

1. Diese 1 kW elektrische Energie muss auch produziert werden.

2. In Ermangelung effektiver Speicherung des Stroms wird es nie möglich, die Produktion von leistungsfähiger Elektrizität auf nur regenerative Energien aus Sonne und Wind aus heimischen Quellen auch in Zeiten zur Verfügung zu stellen, in denen das Wetter nicht mitspielt.

3. Das heißt, die Wirtschaft ist in den nächsten 30 Jahren auf einen Energie-Mix angewiesen. Derzeit – 2022 – betrug dieser maximal 23% aus regenerativen Quellen, er wird in nächster Zeit nicht wesentlich erhöht werden können, trotz allen Wunschdenkens der Politik. Das bedeutet, dass der Rest von über 70% aus fossilen Energien hinzu kommen muss.

4. Schön wäre es, wenn das zukünftig nur über Kraftwerke in Wärmekopplungswerken erfolgen würde. Die Kraftwerke auf der grünen Wiese, die derzeitig reaktiviert wurden, sind Wolken-Fabriken mit über 60% Wärmeverlust, die völlig ungenutzt in die Atmosphäre entweichen.

5.Außerdem wird der Hunger nach Elektrizität insbesondere wegen der IT-Branche überproportional steigen, nicht zu sprechen von der Industrie, die sich derzeit immer mehr aus Deutschland verabschiedet. Diesen so wertvollen Strom zur Wärmeerzeugung zu nutzen – so habe ich das als diplomierter Elektro-Ingenieur gelernt – ist ein Sakrileg. Auch wenn die 3fache Energie durch Umschichtung aus der Umwelt gewonnen werden kann.

6. Ja, die Wärmepumpe ist hervorragend geeignet, aber nicht betrieben mit Strom, sondern derzeit mit Gas oder Öl und später mit regenerativem Methanol. Dann gewinnt man nicht nur die 3fache Wärmemenge, sondern die 4- und 5fache.

7. Fazit: Wenn fossile Energie eingesetzt werden muss, um Wärme zu erzeugen, dann mit intelligenten technischen Methoden. Die Fokussierung auf elektrische Energie verhindert eine Rettung unseres Klimas und führt auf lange Sich zu keinem erwünschten Klima-Ziel, solange der Strom nicht völlig aus regenerativen Energien gewonnen werden kann.

8. Dieses Thema habe ich schon 1990 in dem Flaggschiff der ARD ‚Bilder aus der Wissenschaft‘ aufgegriffen und bewiesen, dass es auch ohne elektrische Wärmepumpe, aber mit Isoliermaßnahmen und vorhandener Energie,  möglich ist, den CO2-Ausstoß der Gebäude um über 90% zu reduzieren. Damals ist niemand darauf eingegangen, deshalb muss heute so gemurkst werden.

Hier die Links zu den beiden Sendungen aus Juli und August 1990 unter dem Titel ‚Der Sonne eine Chance‘

Der Sonne eine Chance  Teil 1

Der Sonne eine Chance  Teil 2

9. Warum diese Energie-Problematik so populistisch verfälscht werden kann liegt auch daran, dass im Volks-Wissen der enorme Energieaufwand der Wärme unterschätzt wird, dazu ein Beispiel:

Zur Zubereitung von Kaffee oder Tee zum Frühstück wird 1 Liter Wasser im Elektrokocher zum kochen gebracht. Mit der gleichen elektrischen Energie kann ein Aufzug 5 Personen mit kleinem Gepäck nicht nur ein oder zwei Stockwerke hoch befördern, sondern sage und schreibe 33 bis 35 Stockwerke, also ca. 100 Meter hoch gegen die Schwerkraft.

10. Nun verstehen Sie vielleicht auch den logischen Ansatz, warum die Gebäude-Expertin, Frau Professor Messari-Becker  in ihrem folgenden Beitrag auf der Plattform von Gabor Steingart die Elektrifizierung für alles für den größten Schwachsinn aller Zeiten hält.

Gerne bin ich bereit, meine und die von vielen unabhängigen Experten bestätigte Vorstellung von einer globalen regenerativen Energie-Gewinnung nicht nur für Deutschland oder Europa, sondern der Welt zu erläutern, auf Basis von grünem Methanol. Nur so wird es gelingen, die Klimaproblematik in der Griff zu bekommen, alles andere sind Wolken-Kuckucksheime.

Jean Pütz