China-Abhängigkeit gefährlich

Diese Pressemitteilung kann ich aus eigener Erfahrung vielfach bestätigen. Hier nur ein Beispiel:

Einer meiner Freunde hat eine Firma, die unglaublich kreative Werkzeugschleifmaschinen entwickelt hat. Bis auf den tausendstel Millimeter genau lassen sich damit komplexe Werkzeuge und Objekte mit Präzision und fünf Achsen-Bewegungen herstellen. Die Zuführung der Rohobjekte erfolgt in selbst entwickelter Roboter-Methode auf Basis von Künstlicher Intelligenz. Um zu expandieren, benötigte er Kapital. Da in Deutschland die Genialität dieser Maschine nicht gewürdigt werden konnte, sprangen die Chinesen umgehend ein. Voraussetzung: Er musste auch eine Produktionsstätte in China errichten. Jetzt hat er das Problem, dass aus China ein sanfter Druck ausgeübt wird, ihnen die Firma mit sämtlichen Know How zu verkaufen. Doch das Angebot liegt meines Erachtens weit unter Wert.

Ähnlich ist es der Firma KUKA passiert, die von chinesischen Kapitalgebern übernommen wurde. An die vielen  in Deutschland entwickelten Technologien – ich erinnere da nur an Transrapid oder an Stahl- und Eisen-Produzenten, die in Deutschland aus ökologischen Gründen nicht mehr haltbar waren, doch von Chinesen Teil für Teil, Schraube für Schraube abgebaut wurden, mit dem Effekt, dass sie heute den CO2-Gehalt der Atmosphäre verpesten.

Auch chinesische Wissenschaftsjournalisten, die hier in Deutschland bevorzugt behandelt wurden, halfen fleißig bei dem kostenlosen Technologie-Transfer. Auch die von dem kommunistischen System übernommene globale Marktwirtschaft entbehrt jeglicher sozialer und ökologischer Qualität. So hat sich China als angebliches Schwellenland Vorteile erschlichen, die ihm nach und nach die Hegemonie über die Weltwirtschaft verschaffen werden. Seidenstraße und Kreditaktivitäten in Afrika lassen schön grüßen. Nicht nur mit seltenen und dringend benötigten Rohstoffen wird die Weltwirtschaft immer mehr abhängig von China. Das liegt auch am Erwartungshorizont der Chinesen. Sie rechnen mit über 100 Jahren, während Deutschland auf kurzfristige Gewinnmöglichkeiten setzt. Der Manchester-Kapitalismus, der in China verachtet wird, ist jedoch das Vehikel, um die Weltwirtschaft zu kapern.

Zum Schluss möchte ich noch auf einen philosophischen Aspekt hinweise, der auf den Ideengeber Konfuzius zurück zu führen ist: Das möchte ich einmal in einfachen Worten übersetzen ‚Es kommt nicht darauf an, dass das Rad immer wieder neu erfunden wird, sondern dass wir besser werden als unser Meister‘ Wir Deutschen waren lange Zeit die Meister der Chinesen, mit dem Erfolg, dass wir immer mehr als Industrie-Nation abgehängt werden. Dahinter steht aber auch, dass Deutschland im fiktiven Größenwahn schwimmt. die Mehrzahl der Deutschen glaubt – angetrieben durch Populismus mancher Parteien, dass wir immer noch die Lehrmeister der Welt sind und es sich deshalb lohnt, wegen der notwendigen Klimarettung Verzichtsmethoden zu entwickeln, die die ganze Welt retten sollten. Doch keiner folgt uns.

Jean Pütz

(pte) – Die Abhängigkeit großer deutscher Wirtschaftsbranchen vom Geschäft in China könnte sich mittelfristig zum Problem auswachsen. „Deutsche Firmen befinden sich auf dem Weg zu einer gefährlichen Abhängigkeit vom Wohlwollen der chinesischen Führung. Sie dienen dem geopolitischen Machtanspruch Chinas, wenn sie ihr Know-how in das Land transferieren, und können von heimischen Firmen verdrängt werden“, so Rolf J. Langhammer, Handelsforscher am IfW Kiel

Zahl der Tochterfirmen gestiegen

Seine Sicht untermauert der Wirtschaftsforscher damit, dass die Zahl an Tochterunternehmen und Produktionsstätten deutscher Unternehmen in China seit den 1990er-Jahren kontinuierlich angestiegen ist. So seien zuletzt rund sieben Prozent der gesamten Auslandsinvestitionen Deutschlands in China getätigt wurden. Laut Langhammer entspricht dies etwa 89 Mrd. Euro (Datenbasis 2019). 2000 waren es noch nur rund ein Prozent, hält der Ökonom fest.

Im Verarbeitenden Gewerbe, also etwa in den Bereichen Chemie, Maschinenbau oder Automobil, stiegen die Auslandsinvestitionen in China laut dem Experten von gut zwei Prozent im Jahr 2000 auf zuletzt sogar 14 Prozent (61 Mrd. Euro). Allein die Autoindustrie investierte demnach jüngst 24 Prozent ihrer ausländischen Geldanlagen in der Volksrepublik (26 Mrd. Euro).

Demgegenüber meiden die USA als weltgrößter Auslandsinvestor bislang diese Wachstumsregion, sie setzen stattdessen auf Investitionen in Europa. 2020 flossen nur rund zwei Prozent aller Auslandsinvestitionen nach China (110 Mrd. Euro). Bei Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes waren es gut sechs Prozent (54 Mrd. Euro). 2000 lag der Anteil der US-Auslandsinvestitionen in China gleichauf mit denen Deutschlands, also bei rund einem Prozent beziehungsweise zwei Prozent im Verarbeitenden Gewerbe.

Staaten üben sich in Zurückhaltung

„Die Zurückhaltung von US-Firmen ist umso erstaunlicher, als China seit vielen Jahren eine der am dynamischsten wachsenden Weltregionen ist und Firmen einen äußerst lukrativen Absatzmarkt bietet. Außerdem gewährt China ausländischen Firmen in den letzten Jahren auch allmählich Zugang zum Dienstleistungssektor, in dem US-Firmen weltweit führend sind. Ganz offenbar sind die Bedenken zu groß, von China für den Wissenstransfer oder das Ausspähen sensibler und sicherheitsrelevanter Informationen ausgenutzt zu werden“, meint Langhammer.

Dem Fachmann nach führen die USA Investitionskontrollen zum Schutz der nationalen Sicherheit nicht nur gegenüber ausländischen Firmen durch, die sich in den USA niederlassen wollen. Auch die Expansion von US-Firmen außerhalb der USA wird reguliert, um sicherzugehen, dass dadurch nicht sensible Infos in ausländische Hände fallen können. Deutschland dagegen reguliert über das Außenhandelsgesetz nur die Aktivitäten ausländischer Firmen im Inland, nicht die Investitionen inländischer Firmen im Ausland. China drängt ausländische Unternehmen dazu, den eigenen Markt weniger durch Handel als über Tochterunternehmen vor Ort zu beliefern.