(Konrad Adenauer Stiftung) – An entscheidenden Orten ihres Bündnisgebiets ist die Atlantische Allianz zunehmend verwundbar geworden: Tiefsee, Cyberspace und Weltraum fordern die Sicherheit der NATO-Mitgliedsstaaten in unterschiedlichen Dimensionen heraus. In diesen Konflikträumen der Zukunft verschwimmen die Grenzen zwischen innerer und äußerer Sicherheit; dort legt die Bedrohung von Kritischen Infrastrukturen die technologische Fragilität der Allianzmitglieder verstärkt offen. An der Seite seiner Verbündeten wird Deutschland in seine Widerstands- und Regenerationsfähigkeit investieren müssen, wenn es die Sicherheit seiner Bürger wahren, zukünftig in Freiheit prosperieren und im 21. Jahrhundert nicht zum Spielball fremder Interessen werden will.
In der Tiefsee verbirgt sich ein essentieller Teil unserer Kritischen Infrastruktur: Pipelines für die Energieversorgung oder Tiefseekabel, über die heute rund 98 Prozent aller weltweiten Daten übermittelt werden. Im arktischen Raum zeichnet sich ein Ressourcenkonflikt ab, seitdem durch das Abschmelzen der Pole neue Öl-, Gas- und Metallvorkommen einfacher erschlossen werden können. Während die Deutsche Marine derzeit die größte Aufgabenvielfalt ihrer Geschichte mit der kleinsten Flotte seit ihrer Gründung erfüllen soll, schlafen unsere Rivalen nicht: Seit der Indienststellung des Atom-U-Boots „Belgorod“ und der Entwicklung des Torpedos „Poseidon“ verfügt Russland über eine verstärkte Zweitschlagskapazität, die die maritime Sicherheit der Allianz aus der Tiefe bedroht. Auch die Volksrepublik China ist seit vielen Jahren im arktischen Raum aktiv und hat mittlerweile die weltgrößte Marinestreitmacht aufgebaut.