Nutzung und Sicherung genetischer Ressourcen
Die Entwicklung qualitativ hochwertiger Pflanzensorten für den ökologischen Anbau steht im Mittelpunkt einer neu eingerichteten Fachgruppe an der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Göttingen. Die „Fachgruppe Genetische Ressourcen und Ökologische Pflanzenzüchtung“ soll im Praxisbetrieb anwendbare züchterische Methoden entwickeln, um mit Problemen im ökologischen Anbau umzugehen, wie beispielsweise der begrenzten Nährstoffverfügbarkeit und der nötigen Feldresistenz gegen Schadpilze. Die Universität Göttingen wird dabei von der gemeinnützigen Software AG-Stiftung aus Darmstadt sechs Jahre lang finanziell unterstützt.
„Um das kreative Potenzial der Pflanzenzüchtung wieder verstärkt gesellschaftlich zu verankern, arbeiten wir gemeinsam mit Menschen aus der gesamten Wertschöpfungskette – Züchtung, Saatgutproduktion, Anbau, Beratung, Groß- und Einzelhandel sowie Verbrauch – zusammen“, sagt der Leiter der Fachgruppe Dr. Bernd Horneburg. „Mit der Ausweitung der ökologischen Landwirtschaft ist auch der Bedarf an ökologischer Pflanzenzüchtung gestiegen; deshalb ist die Ausbildung von Nachwuchs eine zentrale Aufgabe.“ Schon seit 2003 werden in internationaler Zusammenarbeit im Göttinger Freiland-Tomatenprojekt robuste Tomaten gezüchtet. Die Standortanpassung von Landsorten der Linse wird untersucht und an der Möglichkeit der Anpassung von Sojabohnen an kühlere Klimate wird gearbeitet.
Die Fachgruppe soll darüber hinaus die Entwicklung von frei zugänglichen, nachbaufähigen Sorten und die Sicherung genetischer Ressourcen für zukünftige Generationen unterstützen. „Die Sicherung der Nahrungsqualität, die Transparenz der Forschung, die Förderung durch eine gemeinnützige Einrichtung und nicht zuletzt die Nachhaltigkeit des Projekts sind gute Gründe für eine Zusammenarbeit der Universität mit der Stiftung“, sagt Professorin Dr. Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Universität Göttingen. (aid)