Dass im Zuge des Klimawandels sich die Wüsten vergrößern, sich die Niederschlagsgebiete verändern und sehr ungleichmäßig werden von lokalem Starkregen, eng begrenzten Schauern bis hin zu gefährlichen Überschwemmungen.
Das alles Bedarf einer vorrausschauenden Planung und Vorsorge. Ohne weiter auf dieses Problem einzugehen frage ich mich allerdings, warum die früher als wichtige Wasserspender überall verbreitete Methode des Zisternenbaus fast völlig in Vergessenheit geraten ist. Selbst in südlichen Ländern, das weiß ich aus persönlicher Erfahrung, vergammeln die meisten noch existierenden Zisterne, nachdem Stadt und Land auf diesen Lebenssaft aus Leitungen gesetzt haben. Wie einfach ist es, sämtliche Dachflächen über teilweise selbstreinigende Filter in die Zisterne zu entwässern.
Ich selbst habe vor 10 Jahren diese Methode wieder hervorgekramt und insgesamt 10 cbm Zisterne aus Beton in die Erde versenkt. Zusätzlich habe ich eine dritte Leitung in meinem Energie-Plus-Haus verlegt, die z. B. das Wasser für die Toiletten-Spülung liefert. Zapfstellen im Außenbereich liefern kostenlos Wasser für meine kleingärtnerischen Ambitionen.
Manchmal reicht allerdings auch eine große Regentonne, wenn es nur um die Bewässerung z. B. im Schrebergarten geht. Als Kind musste ich – wie viele Menschen in Afrika – das Gießwasser aus einem Dorfbrunnen zapfen und in den fast ein Kilometer entfernten Garten schleppen. Das war zwar Bodybuilding par excellence, aber als Kind verfluchte ich das so sehr, dass ich schon damals auf die Idee kam, ein fast 500 Liter großes Weinfass aufzustellen, die den Regen auffing, der auf das kleine Dach des Gartenhäuschen fiel, doch das reichte bei weitem nicht aus.
Sie können sich vorstellen, dass ich ein Fan der Zisterne geworden bin und meine, dass sie heute wieder überall angesagt ist – auch in der Stadt und zumindest bei Neubauten mit zusätzlicher dritter Gebrauchsleitung vorgesehen werden sollte. Das verstehe ich auch unter Nachhaltigkeit
Ihr Jean Pütz