25.01.2020 Einsichten nach der Davos Konferenz

Was haben Greta Thunberg und Donald Trump gemein? Davos („Da-wo’s“ so schön teuer ist) bringt es an den Tag.

Wenn es Greta gelänge, ihre Religion sofort in die Realität überzuführen, dann wäre die Weltwirtschaft am Ende. Die größte Wirtschaftskrise aller Zeiten stände bevor, zumindest in den Ländern, die ihre Wünsche wahr machen. Die Friday-for-Future-Jugendlichen würden dann keine Arbeitsplätze mehr finden.

Der Propagandist von ‚American First‘, Donald Trump, der sich für den intelligentesten und klügsten Präsidenten aller Zeiten in Amerika hält, hat zwar der USA-Wirtschaft einen Boom sondergleichen beschert, aber auf Kosten der Zukunft. Genauso wie ein Sportler, der sich gedopt hat und dadurch später große gesundheitliche Probleme bekommt, dopt Donald Trump mit seinem extremen Defizit-Spending und hohem Steuernachlass für die Super-Reichen. Dadurch hat er die USA-Wirtschaftskonjunktur auf unnatürliche Höhen getrieben. Er rechnet sich das als großen Verdienst an, die Börse bestätigt ihn, was zu einem Garant für seine Wiederwahl wird – alles auf Kosten der Zukunft. Die versalzene Suppe müssen dann seine Nachfolger und die amerikanische Nation mit ihren Kindern und Kindeskindern auslöffeln.

Greta Thunberg und Donald Trump sind zwei Personen, die rein emotional aus dem Bauch heraus argumentieren. Aber mit Gefühlen lässt sich unsere komplizierte Welt nicht retten. Deswegen ist das unverantwortlich. Wir sind auf die Vernunft angewiesen. Weil unsere Vorväter sowohl aus Amerika, Europa, insbesondere Deutschland, diese nach dem zweiten Weltkriegen auf die Vernunft gesetzt haben, konnten wir in Deutschland und Europa über 70 Jahre Frieden genießen. Soll das alles vorbei sein?

Liebe Freunde, gestatten Sie mir eine kurze Replik zu Davos. In diesem Schweizer Städtchen hatte sich die Crème der Politik und Wirtschaft eingefunden. Neben der üblichen Nabelschau ergaben sich wenig Ergebnisse, die dem Thema Umweltschutz gerecht wurden. Eine Begegnung von Staatsoberhäuptern, die sich nicht besonders grün sind, oder durch die intensive Berichterstattung ihren eigenen häufig autoritären Stil untermalen.

Da möchte ich einige europäische Politiker bewusst ausnehmen. Aber auch Angela Merkel hat bewiesen, dass sie den Science-Fiction-Anhängern der Umweltschützer auf den Leim gegangen ist. Als Physikerin hätte sie eigene Impulse dazu liefern können. Offenbar hat sie nicht gemerkt, dass der Weg über die herrschende, fast ausschließlich auf Verbote beruhende Ideologie eine Sackgasse ist. Wenn das so weitergeht, dann wird nicht nur das Ziel der Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad scheitern, sondern gleichzeitig unsere bewährte soziale und ökologische Marktwirtschaft speziell für dieses Problem abgeschafft. Es riecht nach Planwirtschaft, die bekanntlich seit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch des Ostblocks, insbesondere auch der der DDR, endgültig bewiesen hat, dass sie unfähig ist, als Lenkungs-Element der Wirtschaft ernst genommen zu werden.

Ich gebe zu, dass es nicht einfach ist, den Bürgern die volkswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten zu erklären. Dazu gehört meines Erachtens, dass eine CO2-Steuer, die demjenigen teuer zu stehen kommt, der CO2 produziert, und den belohnt, der sie vermeidet bzw. als Wertstoff verwendet. Das würde jedem unmittelbar zeigen, dass es sich lohnt, nachzudenken und sich für das preiswerteste Produkt zu entscheiden. Das wäre ein sich selbst regelndes Steuerelement, wie es die Marktwirtschaft vorgibt. Dann würde der Begriff ‚Steuer‘ auch dem Wortlaut gerecht werden und jeden zum umweltfreundlichen Verhalten anregen. Was oft vergessen wird, die soziale und ökologische Marktwirtschaft bringt nicht nur Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht, sondern verknüpft auch Eigeninteressen mit dem Gemeinwohl und würde gleichzeitig die Wirtschaft vor der Planwirtschaft schützen.

Unsere grünen linken Philosophen haben wunderbare Ideen, der einzige Störfaktor dabei ist der Mensch. Diese Weisheit hat uns Studenten unser damaliger Schweizer Soziologie-Professor René König an der Uni Köln immer wieder in Abgrenzung zur von Kulturaposteln hochgelobten Frankfurter Schule eingebläut. Das soll bedeuten, dass Menschen nicht unbegrenzt manipulierbar sind, wenn sie als Individuum ernst genommen werden sollen.

Hinzu kommt, dass Naturgesetze sich nicht demokratischen Entscheidungen unterwerfen. Wer das vernachlässigt, muss unweigerlich scheitern. Als Beispiel möchte ich die Wunschträume, dass unsere zukünftige elektrische Energieversorgung ausschließlich mit regenerativen Energien möglich ist, anführen.

Dazu zählt auch, dass das reine Elektro-Auto einen ökologischen Nutzen hätte.

Eine große Bedeutung bei diesen Irrwegen spielen auch einige Umweltverbände, sogenannte NGOs, die in der Presse, insbesondere im Fernsehen, immer wieder zitiert werden, obwohl sie eigentlich – ähnlich wie Lobbyisten – Eigeninteressen verfolgen. Ob die nicht kontraproduktiv sind, weil sie auch gegen Naturgesetze verstoßen, wird selten hinterfragt. Wo ist deren demokratische Legimitation? Sie vertreten nur eine verschwindend kleine Minderheit. Aber die Politiker fühlen sich genötigt, ihre Entscheidungen danach zu richten. Meines Erachtens hebelt das die Demokratie aus und kann zu einer Diktatur der Minderheit führen. Verstärkt wird das dadurch, dass anders Denkende ausgegliedert oder in die rechte Ecke gestellt werden.
Was mich dabei beunruhigt ist, dass sich die AFD in diesem Konflikt als Retter Deutschlands aufspielen kann, obwohl jedem klar sein müsste, dass Nationalismus, faschistische Ideologien und Rassismus ins Unheil führen. Oft fangen sie Menschen ein, die dem Klimawandel misstrauen. Da sollte eigentlich die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft einhaken. Aber genau das ist nicht der Fall. Auch in diesem Bereich gibt es eine Art Mainstream, die Vertreter einer gewissen Skepsis, was die Ursachen des Klimawandels anbelangt, sehr oft ausschließen.

Wenn Sie mich fragen, so halte ich den Klimawandel zu etwa 95% für weitgehend menschengemacht, aber die 5% bereiten mir große Probleme. Was wäre, wenn diese Wissenschaftler Recht hätten und alle unsere Bemühungen, ihn aufzuhalten, ins Leere gingen? In dieser Hinsicht kann man auch die Objektivität der Wissenschaft infrage stellen. Wie wirken die auch von der EU-Kommission demnächst bereitgestellten 1000 Milliarden Euro zur Deutung und Beherrschung des Klimawandels? Die Politik geht aber davon aus, dass über die Tatsache an sich nicht mehr diskutiert werden kann. Besteht nicht die Gefahr, dass diese Zielorientierung nicht diesen ganzen Bereich korrumpiert? Wie wirkt das viele Geld auf die Wissenschaftler? Fühlen sie sich nicht genötigt, Ergebnisse zu liefern, um nicht von den prall mit Geld gefüllten Trögen abgekoppelt zu werden?

Diese Antwort muss ich schuldig bleiben mit der Aufforderung, die Skeptiker nicht einfach auszuschließen, sondern auch zu fördern. Wenn selbst der glaubwürdige Professor Harald Lesch vom ZDF in einer Moderation darauf aufmerksam machte, dass wir uns in einer kleinen Eiszeit befinden, in der schnelle Klimaänderungen sehr natürlich sind, und wir uns auf einem aufsteigenden Temperatur-Ast befinden können. Dann sollte man auch dies Möglichkeit nicht außer Acht lassen und ebenfalls verfolgen.

Dass aber diese Fokussierung der Probleme auf das Klima kurzfristig Schnee von gestern sein kann, wird Ihnen eine Notiz in meiner Homepage belegen, die beweist, dass wir hier in Deutschland nur noch sehr geringe Einflussmöglichkeiten haben – egal wie wir uns kasteien mögen. Im Gegenteil, die inneren Konflikte werden diesen Prozess zu unseren Ungunsten extrem begünstigen. Die Frage ist, in welchem Bereich kann Deutschland in der Weltwirtschaft in Zukunft noch mithalten, wenn wir die Bedingungen für unsere Industrie immer mehr verschlechtern.

Dazu zum Abschluss der folgende Beitrag der meine Befürchtungen etwas präzise aufgreift und zusammenfasst.

Herzlichst
Ihr Jean Pütz