Senföle reizen die Schleimhäute
Zwiebeln sind ein beliebtes Gewürz und Gemüse. Das pikante Aroma
entsteht durch eine Vielzahl organischer Schwefelverbindungen. Die
wertvollen Senföle regen den Speichelfluss, die Magensaftsekretion und
die Darmbewegung an. Gleichzeitig unterstützen sie Leber, Galle sowie
Bauchspeicheldrüse und sollen das Wachstum von schädlichen
Mikroorganismen und Viren hemmen.
Die Substanzen sind aber auch für die Tränen beim Zwiebelschneiden verantwortlich. Wenn die Zellen zerstört werden, wird das Enzym Alliinase aus dem Innern frei. Es
wandelt die geruchlose Vorstufe Alliin in das stechend riechende
Allicin um, das die Schleimhäute reizt und Tränen fließen lässt. Am
besten verwenden Sie ein scharfes Messer, damit weniger Zellen verletzt
werden. Zudem soll es helfen, Messer, Schneidebrett und Zwiebel kurz in
kaltes Wasser zu tauchen oder sie unter Wasser zu schälen und
anzuschneiden.
Der Körper gibt die streng riechenden Schwefelverbindungen der roh gegessenen Zwiebel über Haut und Atem wieder ab. Solche Ausdünstungen werden reduziert, wenn man nach dem Verzehr von roher Zwiebel ein Glas Milch trinkt oder frische Petersilie
isst. Die scharfen Senföle können Blähungen verursachen. Gewürze wie
Kümmel und Oregano können unangenehme Winde verringern. Mildere
Zwiebelsorten wie Gemüsezwiebeln sind meist magenverträglicher. Beim
Salat sollte die geschnittene rohe Zwiebel vor dem Verzehr nicht zu
lange stehen.
Heike Kreutz aid
aid: Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der gemeinnützige Verein löste sich 2016 auf.
Weitere Informationen: Bundeszentrum für Ernährung