Zur Förderung der angewandten Forschung

Stellungnahme von Prof. Dr. Matthias Klingner zur öffentlichen Anhörung am 25. Juni 2018 
Zu Beginn der Diskussion sei die Frage erlaubt, ob es wirklich opportun ist, mit einer äußerst fragwürdigen 
Diesel-Kampagne derzeit einen weiteren Keil in die ohnehin tief gespaltene Gesellschaft zu treiben und dreizehn 
Millionen Fahrzeugbesitzer kalt zu enteignen. Bei aller berechtigten Kritik am Management der Automobil-
industrie ist es weder volkswirtschaftlich noch sozial zu verantworten, eine Schlüsselbranche der deutschen 
Industrie angesichts zunehmender Spannungen im Welthandel derart massiv unter Druck zu setzen, denn vieles 
an der derzeitigen Diskussion ist schlichtweg falsch. 
1. Nicht ein Mensch stirbt in Deutschland an Schadstoffemissionen, die aus den Dieselmotoren deutscher Pkw 
stammen. Mit einer sehr einfachen Rechnung sind epidemiologische Studien, die zehntausende Todesfälle 
auf die verkehrsbedingten Feinstaub-, Stickoxid- und Ozonbelastungen zurückführen, ad absurdum zu 
führen. 
2. Deutsche Dieselfahrzeuge zeichnen sich im weltweiten Vergleich selbst unter Berücksichtigung der Abgas-
manipulationen durch hervorragend niedrige Schadstoffemissionen aus. 
3. In den vergangenen 15 Jahren konnte der Schadstoffausstoß bei Dieselmotoren um 84 Prozent und bei 
Benzinmotoren um 60 Prozent gesenkt werden. 
4. Moderne Dieselfahrzeuge mit Euro-6 gehören zu den saubersten Verkehrsmitteln im urbanen Verkehr. Ein 
Diesel-Pkw emittiert mit 80 mg NOx pro km deutlich weniger Schadstoffe als Linienbusse (550 mg NOx pro 
Fahrgast auf einem Kilometer) sowie Nahverkehrszüge (240 mg NOx pro Fahrgast auf einem Kilometer) und 
liegen bei einem Besetzungsgraden von mehr als einer Person auch unter den Emissionswerten von 
Straßen-, U- und S-Bahnen. 
5. Fahrverboten für Diesel-Pkw verletzen somit die in den europäischen Richtlinien vorgeschriebene Verhältnis-
mäßigkeit nach dem Verursacherprinzip massiv. 
6. Die CO2-Bilanz des Diesel-Motors fällt im Vergleich zu anderen Verbrennungsmotoren 15 Prozent günstiger 
aus. Vergleichbare Kraftstoffeinsparungen werden in Hybridfahrzeugen mit wesentlich höherem tech-
nischen Aufwand erreicht. Die derzeitige Diskussion entbehrt daher auch in Hinblick auf das Erreichen 
der Klimaschutzziele jeglicher Logik. 
Fraunhofer IVI | Zeunerstraße 38 | 01069 Dresden 
Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und 
Infrastruktursysteme IVI 
Institutsleiter 
Prof. Dr.-Ing. Matthias Klingner