Zukünftig möglich: Energiegewinnung durch Osmose mit spezieller Membran

pte20140822004 Forschung/Technologie, Umwelt/Energie

Süß-Salzwasser-Mix dient der Energiegewinnung

"PRO System" arbeitet pro Seite mit
semidurchlässiger Membran

Boston (pte004/22.08.2014/06:05) – Dort, wo Flusswasser ins
Meer mündet, gibt es laut Forschern des Massachusetts Institute of Technology
(MIT) http://web.mit.edu großes Potenzial zur Gewinnung erneuerbarer Energie.
Mit einer neuen Energiegewinnungsmethode, in der Wasser mit geringerem
Salzgehalt auf Salzwasser stößt, wollen die Forscher Strom generieren.

Turbine wird angetrieben

Das sogenannte "PRO System" ("Pressure
Retarded Osmosis") sammelt Flusswasser und Salzwasser auf jeweils einer
Seite einer semidurchlässigen Membran. Durch Osmose überquert das Flusswasser
die Membran und gelangt zur salzigeren Seite. Der dabei entstehende Fluss
treibt eine Turbine an, die dann Energie erzeugt.

Das MIT-Team hat nun ein Model entwickelt, welches die
Performance und die optimalen Dimensionen eines PRO-Systems evaluieren kann.
Die Maße der Membran sind gemäß der entscheidenden Größe für die Wirksamkeit
des Systems – zumindest bis zu einem bestimmten Punkt. Andererseits werden 95
Prozent der maximalen Energiegewinnung nur durch die Verwendung der Hälfte des
Membranareals generiert.

Suche nach kleinerer Membran

"Die Verringerung der Maße der Membran senkt auch die
Kosten eines solchen PRO-Kraftwerks deutlich", so MIT-Forscher Leonard
Banchik. Den Experten war es auch möglich, die größtmögliche Energieproduktion
durch solch ein Kraftwerk zu berechnen. Grundsätzlich gilt dabei: Je höher der
Unterschied des Salzgehaltes zweier aufeinander treffender Wasserarten, umso
höher die Leistung des Kraftwerks.

Gemäß den Berechnungen der Forscher könnte das
PRO-System durch die Zugabe von Meerwasser eine an der Küste liegende
Abwasseranlage betreiben und durch die Kombination der beiden erneuerbare
Energie gewinnen. Solch ein System würde mit heutiger Technologie für zum
Beispiel die "Boston Deer Islang"-Abwasseranlage mindestens eine
Membran von einer Größe von 2,5 Mio. Quadratmeter ausmachen.