„Wundermaterial“ Perowskit revolutioniert LEDs

pte20140811003 Forschung/Technologie, Produkte/Innovationen

"Wundermaterial" Perowskit revolutioniert LEDs

Flexible Farbdisplays künftig günstig und leicht herzustellen

Cambridge/Oxford/München (pte003/11.08.2014/06:05) – Mit der
Hybrid-Form des sogenannten Perowskit-Materials lassen sich LEDs leicht
und günstig produzieren. Dieses Material wandelt Licht in Elektrizität
äußerst effizient um. Mit dieser Entwicklung revolutionieren Forscher
der University of Cambridge http://cam.ac.uk in Zusammenarbeit mit der Oxford University http://ox.ac.uk und der Ludwig-Maximilians-Universität München zahlreiche
Anwendungsbereiche der LED-Technik. "Diese Technologie hat großes
Potenzial für die ständig wachsende Flachbildschirm-Industrie", meint
der Cambridge-Student Zhi-Kuang Tan.

Zukunft für Farbdisplays

Als Perowskit wird eine Material-Gruppe mit einer ausgeprägten
Kristallstruktur bezeichnet. Diese Gruppe ist aufgrund ihrer
supraleitenden und ferroelektrischen Eigenschaften interessant. Speziell
aufgrund seiner effizienten Umwandlung von Licht in elektrische Energie
hat dieses Material großes Zukunftspotenzial in diversen
LED-Einsatzbereichen. "Dieses Material kann einfach eingestellt werden,
um Licht in einer Vielzahl von Farben abzusondern. Somit ist dieser
Stoff extrem nützlich für Farbdisplays, Beleuchtungen und optische
Kommunikationsmittel", so der Cambridge-Student.

Die Perowskite, die verwendet wurden, um die LEDs herzustellen, sind
metallorganische Halogenid-Perowskite. Sie enthalten eine Mischung aus
Blei, kohlenstoffbasierenden Ionen und Halogenide, welche Halogenionen
genannt werden. Diese Stoffe von Perowskite sind leicht löslich. Wenn
sie trocknen, bilden sie kleine Perovskite-Kristalle und sind deshalb
leicht und vor allem günstig herzustellen. "Solche einfachen
Prozessmethoden haben überraschenderweise auch sehr saubere
Halbleitereigenschaften, ohne nachträglich komplexe Reinigungsverfahren
zu benötigen", unterstreicht der Programmleiter Richard Friend.

LEDs mit mehr Effizienz

Das Forschungsteam der drei Universitäten ist derzeit auf der Suche, die
Effizienz der LEDs zu erhöhen und sie für Diodenlaser zu verwenden.
Diese Laser werden in einer Reihe von wissenschaftlichen, medizinischen
und industriellen Anwendungen, wie etwa Materialbearbeitung und
Medizintechnik, eingesetzt. Die ersten kommerziell verfügbaren
LED-Bauelemente auf Basis des Perowskit-Materials werden in den nächsten
fünf Jahren zur Verfügung stehen.