Wissenschaftsforum Chemie 2011

Wissenschaftsforum Chemie 2011

Innovation und Nachhaltigkeit im Fokus

Innovationen in der Chemie sind heute dem Prinzip der Nachhaltigkeit unterworfen. Wie die Chemie nachhaltige Entwicklungen bei neuen Produkten und für die Gesellschaft vorantreibt, ist daher ein zentrales Thema beim diesjährigen Wissenschaftsforum Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) in Bremen. Am 5. September, dem zweiten Tag der insgesamt viertägigen Veranstaltung, trägt Dr. Wolfgang Plischke, Vorstandsmitglied der Bayer AG, über Innovation und Nachhaltigkeit in der chemischen Industrie vor. Professor Dr. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, erhält den Wöhler-Preis für Ressourcenschonende Prozesse. Und zwei mit  Namensvorlesungen ausgezeichnete ausländische Wissenschaftler stellen ihre Forschungsarbeiten vor, aus denen Innovationen in der Medikamentenentwicklung und zur Katalyse hervorgehen und hervorgegangen sind.

Plischke sagte im Vorfeld des Wissenschaftsforums: “Die chemische Industrie leistet wichtige Beiträge für die Herausforderungen der Zukunft. Das gilt für die Gesundheit und Ernährung der stetig wachsenden Weltbevölkerung genauso wie für den Schutz der Natur und damit den Erhalt einer lebenswerten Umwelt. Die hier notwendigen Medikamente, Pflanzenschutzmittel und modernen Materialien basieren dabei alle auf einer innovativen und nachhaltigen Chemie. Dabei soll diese zunehmend maßgeschneiderte Produkte liefern. Für Wirkstoffe bedeutet das höhere Spezifität und Wirksamkeit bei gleichzeitig geringeren Nebenwirkungen. Moderne Materialien, beispielsweise Dämmstoffe, müssen leistungsfähiger und möglichst immer leichter werden. Neue Produktionsverfahren basieren auf effizienten und ressourcenschonenden Prozessen, beispielsweise durch Katalyse, und zunehmend auch auf nachwachsenden Rohstoffen.“

Wöhler-Preis für Ressourcenschonende Prozesse

Nach Plischkes Plenarvortrag wird Schüth der Wöhler-Preis für Ressourcenschonende Prozesse verliehen. Schüths Forschungsaktivitäten verbinden in besonderer Weise die Suche nach grundlegend neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen mit der Bedeutung molekularer Prozesse für eine zukunftsweisende und nachhaltige Versorgung mit chemischen Produkten und Energie.

Mit dem Wöhler-Preis wird Schüths umfangreiche, grundlegende und bahnbrechende Forschung auf dem Gebiet der Katalyse mit den Schwerpunkten Materialforschung, Wasserstoffspeicherung und chemische Energiewandlung ausgezeichnet. In jüngster Zeit zählen dazu auch Arbeiten zur selektiven Aufspaltung von Biomasse, um neue Rohstoffquellen zu erschließen. Schüth ist Autor von über 350 wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die meisten davon in den renommiertesten internationalen Fachzeitschriften. Er gehört zu den am meisten zitierten europäischen Wissenschaftlern in der Katalyseforschung.

Für seine Arbeiten zur Hochdurchsatzforschung in der heterogenen Katalyse, die unter anderem zur Gründung des Unternehmens hte führte, wurde Schüth 2010 für den Deutschen Zukunftspreis nominiert. Die GDCh würdigt mit der Verleihung des Wöhler-Preises darüber hinaus, dass Schüth die Bedeutung der Chemie für die Energieversorgung der Zukunft sehr erfolgreich vermitteln konnte – nicht nur der Fachwelt, sondern vor allem auch in Politik und Gesellschaft hinein, z.B. als Vize-Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und als Mitglied der Ethik-Kommission für eine sichere Energieversorgung. Erwähnt seien auch die beiden Positionspapiere „Energieversorgung der Zukunft – der Beitrag der Chemie“, die vom Koordinierungskreis Chemische Energieforschung unter Vorsitz von Schüth herausgegeben wurden.

Weitere Auszeichnungen

Zum Stichwort Katalyse hält Professor Dr. Andreas Pfaltz vom Department Chemie der Universität Basel die Heilbronner-Hückel-Vorlesung, eine Namensvorlesung, die 2009  zwischen der GDCh und der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft vereinbart wurde. Pfaltz ist der erste Schweizer Wissenschaftler, der mit dieser, an zwei theoretische Chemiker von Weltrang erinnernden Vorlesung ausgezeichnet wird. Er stellt in Bremen seine Studien zur asymmetrischen Katalyse vor und berichtet dabei über neue Katalysatoren, über Substrate und Screening-Methoden. Diese Arbeiten sind von großer Bedeutung für die Wirkstoffforschung, also für Pharmazeutika, Pflanzenschutzmittel und Duftstoffe, und wurden daher bereits 2003 von der GDCh mit dem Horst-Pracejus-Preis gewürdigt.

Professor Dr. Edit Y. Tshuva, Chemikerin an der Hebräischen Unversität Jerusalem,  wird in Bremen die Richard-Willstätter-Vorlesung halten, eine Auszeichnung, die seit 1993 wechselnd an deutsche und israelische Wissenschaftler vergeben wird und an den deutschen Chemie-Nobelpreisträger jüdischer Herkunft (Emigration 1939) erinnert. Tshuva arbeitet auf den Gebieten der metallorganischen und bioanorganischen Chemie und trägt anlässlich des Wissenschaftsforums über eine neue Familie hochaktiver und wasserbeständiger Anti-Tumor-Wirkstoffe auf Basis von Titan-IV-Komplexen vor. U.a. wurde Tshuva 2009 mit dem European Research Council Young Investigator Award ausgezeichnet.

Connected TVs: Internet rückt auf Fernseher vor
Vernetzte Geräte werden zum Standard – Nachfrage steigt deutlich
 
Connected TV: Stößt auf wachsendes Interesse (Foto: flickr.com, Yodel Anecdotal)

Santa Clara (pte003/06.07.2011/06:10) – Einen steilen Weg hatte das Internet in die Wohnzimmer der Konsumenten anfangs vor sich. Steil scheinen mittlerweile hingegen nur noch die Wachstumsaussichten der Hersteller webfähiger Fernsehgeräte zu sein. Die Connected TVs erfreuen sich einer regen Nachfrage, wie die Marktforscher von DisplaySearch http://www.displaysearch.com aufzeigen. In den Haushalten der Medienkonsumenten werden Internet am Fernseher und die Verknüpfung mit mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets immer mehr zum Standard.

Webvideos und Netzwerke als Wachstumstreiber

Sowohl Smart als auch Connected TVs haben zwar erst im Vorjahr begonnen, sich bei den Usern allmählich zu etablieren. Insbesondere Online-Videos und Social Networks gelten jedoch als Wachstumstreiber. Mittlerweile ist das Marktvolumen weltweit auf rund 40 Mio. internetfähige TV-Geräte gestiegen. Noch in diesem Jahr prognostizieren die Experten abermals ein starkes Plus auf über 60 Mio. Connected TVs, die über die Ladentische gehen. Mehr als 25 Prozent aller neu verkauften Flachbildschirm-Fernseher verfügen dann über eine Internet-Konnektivität.

Bis 2015 wird den Angaben nach b