Presseinformation der
Konrad-Adenauer-Stiftung
59/2014
Assistierte Ausbildung unterstützt
chancenarme
Jugendliche und Betriebe gleichermaßen
Expertenpapier der
Konrad-Adenauer-Stiftung
legt konkrete Vorschläge für politische Umsetzung vor
Ausbildungsabbrüche verringern, jungen
Menschen über den Ausbildungserfolg gesellschaftliche Teilhabe
ermöglichen,
dem drohenden Fachkräftemangel in Unternehmen vorbeugen: Die im
Koalitionsvertrag
verankerte Assistierte Ausbildung ist ein Instrument, das sowohl
Jugendlichen
als auch Betrieben zugute kommt.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat
mit Unterstützung eines Expertenteams ein Papier zur
Assistierten Ausbildung vorgelegt, das erstmalig eine Definition der
Assistierten
Ausbildung leistet und Eckpunkte für die ersten Schritte der
politischen
Umsetzung empfiehlt. Die Experten kommen aus der Praxis, den Verbänden,
der Wissenschaft sowie von den Sozialpartnern (DGB, DIHK, ZDH,
Gesamtmetall).
Bei der Assistierten Ausbildung handelt
es sich um eine reguläre betriebliche Ausbildung, bei der jedoch die
Jugendberufshilfe
als dritter Partner ins Boot steigt. Als Dienstleister flankiert sie
während
der gesamten Lehrzeit mit umfassenden Maßnahmen die Ausbildung.
Zielgruppe
sind sowohl Jugendliche als auch Betriebe, die gerne ausbilden würden,
aber bei der Ausbildung von jungen Menschen mit erhöhtem Förderbedarf
Unterstützung
benötigen. Dies gilt insbesondere auch für kleine und mittlere
Betriebe.
Das Papier gibt konkrete Empfehlungen
für
die bundesweite Einführung der Assistierten Ausbildung als
eigenständiges
Förderinstrument des SGB III/ II. Die Empfehlungen umfassen darüber
hinaus
Fragen der Finanzierung, der Qualitätssicherung und der Einordnung in
die
bereits bestehenden Förderinstrumentarien.Das Expertenteam stützt sich dabei
auf
die langjährigen erfolgreichen Erfahrungen mit der Assistierten
Ausbildung
in Baden Württemberg.
Die Assistierte Ausbildung ist eine
der
notwendigen Antworten auf die widersprüchliche Lage auf dem
Ausbildungsmarkt:
13,55% (1,33 Mio.) der 20- bis 29-Jährigen verfügen derzeit über
keinen Berufsabschluss und nehmen auch nicht an einer Ausbildung teil,
gleichzeitig sehen Betriebe den drohenden Fachkräftemangel als
eines
der größten Geschäftsrisiken. Allein die Anzahl der Unternehmen in
Industrie
und Handel, die ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen können, ist 2013
um 7 Prozentpunkte auf 29 Prozent gestiegen.
Dr. Kirsten Kielbassa-Schnepp (ZDH) und
Markus Kiss (DIHK) betonen, dass �die Ausbildungsbereitschaft der
Betriebe
hoch ist, auch besteht die Bereitschaft, sich für Jugendliche mit
schlechten
Startchancen weiter zu öffnen. Die Assistierte Ausbildung ist dabei
eine
sinnvolle Unterstützung, denn sie baut Jugendlichen und Betrieben,
insbesondere
auch kleinen und mittleren, eine stabile Brücke zum
Ausbildungserfolg.�
Matthias Anbuhl (DGB) ist überzeugt,
�dass
die Assistierte Ausbildung das einzige Instrument ist, dass das
Ausbildungsverhältnis
als Ganzes in den Blick nimmt: Jugendliche, Berufsschule aber auch
gerade
kleine und mittlere Betriebe, die nicht über die personellen und
sozialpädagogischen
Ressourcen für die Ausbildung chancenarmer Jugendlicher
verfügen.�
Die Publikation können Sie unter
folgendem
Link abrufen:
http://www.kas.de/wf/de/33.38909/
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Assistierte Ausbildung
Definition & Empfehlungen zur
politischen
Umsetzung
Konrad-Adenauer-Stiftung
Sankt Augustin, September
2014
ISBN 978-3-95721-058-6