Billiger Wasserstoff dank Kat ohne Edelmetall
Kanadische Forscher sehen breiten Einsatz des umweltfreundlichen Energieträgers gekommen
Toronto
(pte004/14.12.2018/06:15) – Im weltweiten Wettrennen um die günstigste
Technik, Wasser mithilfe von Solar- und Windstrom in Wasser- und
Sauerstoff aufzuspalten, ist es Forschern der University of Toronto http://utoronto.ca gelungen, einen Katalysator zu bauen, der keine teuren Edelmetalle enthält, sondern lediglich Kupfer, Nickel und Chrom.
Meerwasser direkt nutzen
Materialforscher Cao-Thang Dinh begeistert, dass der neue Kat keinen
Schaden nimmt, wenn er mit Meerwasser in Berührung kommt, das wegen
seines Salzgehalts ganz schön aggressiv ist. Er kann also genutzt
werden, um die mit weitem Abstand größte Wasserquelle der Welt zu
nutzen. Es muss vor der Spaltung nicht mit hohen Kosten und großem
Energieaufwand entsalzt werden wie beim Einsatz von anderen
Katalysatoren.
Wasserstoff ist die Basis für zahlreiche Anwendungen, die weder die
Umwelt noch das Klima belasten. Das leichte Gas kann in Brennstoffzellen
genutzt werden, um Strom und Wärme zu erzeugen. Damit ist es ideal für
den Einsatz in Elektrofahrzeugen. Brennstoffzellen sind allerdings noch
so teuer, dass der Schwerpunkt bei der Elektromobilität mit Batterien
liegt.
Prototypen funktionieren
"Es gibt Bakterien, die Wasserstoff und CO2 für ihren Stoffwechsel
brauchen und Kohlenwasserstoffe erzeugen", so Forscher Francisco Pelayo
García de Arquer. Die Bakterien können Methan oder flüssige Treibstoffe
herstellen. Das gelingt bereits in Prototypen, die etwa Electrochaea aus
Planegg bei München oder MicrobEnergy, ein Tochterunternehmen des
Heizungsbauers Vissmann, bauen und betreiben. Laut den Fachleuten ist
der Stromverbrauch bei der Wasserspaltung mit ihrem Katalysator geringer
als mit jeder anderen Technik auf der Welt. Nur die, die Platin
enthalten, sind noch effektiver, funktionieren jedoch nicht mit
Salzwasser.