Nicht nur in der Maibowle
Waldmeister sorgt für eine würzig frische Note
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(aid) – In der klassischen Maibowle darf Waldmeister nicht fehlen. Das aromatische Wildkraut schmeckt aber auch im Eis, im Sorbet, im Wackelpudding und als Sirup in Süßspeisen, Limonade und der bekannten Berliner Weiße. Selbst der Salat kann mit frischem Waldmeister verfeinert werden. Das Rezept der Maibowle geht auf einen Benediktinermönch des 9. Jahrhunderts zurück. Das würzig bis leicht bitter schmeckende Kraut wird getrocknet und mit Weißwein, Sekt und etwas Zucker angesetzt. Man lässt es zwanzig Minuten ziehen und genießt ein erfrischendes Frühlingsgetränk. Eine Maibowle ohne Alkohol kann mit Apfelsaft und Mineralwasser zubereitet werden.
Waldmeister wächst in heimischen Buchenwäldern und ist an den quirlig angeordneten Blättern zu erkennen. Nur botanisch Kundige sollten das Wildkraut sammeln, damit es nicht zu Verwechslungen mit giftigen Pflanzen kommt. Wer sich unsicher ist, findet Waldmeister in diesen Tagen auch auf dem Wochenmarkt. Außerdem lässt sich das Kraut problemlos im eigenen Garten anpflanzen. Über die Rhizome verbreitet es sich selbst, so dass nach einigen Jahren ein dichter Bestand gewachsen ist.
Waldmeister wird noch vor der Blüte geerntet, denn dann ist die Würzkraft besonders stark. Man schneidet die Stängel mit Blättern kurz über der Erde ab und bindet sie zusammen. Das Kraut wird schonend ein bis zwei Tage getrocknet, damit es sein volles Aroma entfalten kann. Dabei entsteht der charakteristische Wirkstoff Cumarin, der aber in höherer Dosis gesundheitsschädlich sein kann. Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel und Erbrechen. Daher sollte eine Maibowle höchstens drei Gramm Waldmeister pro Liter enthalten.
Heike Kreutz, www.aid.de