Veränderte DNA macht Größenunterschied aus

pte20141006012 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Veränderte DNA macht Größenunterschied aus

Über 250.000 Europäer analysiert – Wichtige Daten für Krebsforschung

(pte012/06.10.2014/10:24) – Fast unmerkliche Veränderungen des
Erbguts können helfen zu erklären, warum manche Menschen größer sind als
andere. Zu diesem Ergebnis kommt die University of Exeter http://exeter.ac.uk in einer neuen Analyse, die als die bisher größte in diesem
Forschungsbereich gilt. Das Team um Tim Frayling identifizierte rund 400
Genombereiche, die für mehr Körpergröße verantwortlich sein dürften.

Test für Eltern geplant

Für die Studie wurden die Daten von mehr als 250.000 Personen
ausgewertet. Eines Tages könnte es so einen einfachen Test für Eltern
geben, die sich Sorgen um die Körpergröße ihres Kindes machen. Weitere
Erkenntnisse sind auch in der Krebsforschung denkbar, da das
Zellwachstum bei dieser Krankheit außer Kontrolle gerät, wie die
Forscher in "Nature Genetics" http://nature.com berichten.

Frühere Untersuchungen sind bisher davon ausgegangen, dass die Größe
eines Menschen bis zu 80 Prozent durch sein Erbgut bestimmt wird. Die
Gene und die anderen Teile der DNA, die eine Rolle spielen, werden
jedoch erst erforscht. Das erste wichtige Gen wurde 2007 entdeckt. Die
aktuelle Studie geht jedoch davon aus, dass Tausende Gene und andere
Regionen der DNA eine Rolle spielen könnten.

700 genetische Varianten

Forscher von 300 Institutionen haben die DNA von über 250.000 Menschen
aus Europa analysiert. Laut den Experten bestimmen genetische
Unterschiede in den 400 identifizierten Bereichen des Genoms mit, wie
groß ein Mensch wird. Laut Frayling ist bekannt, dass Kinder großer
Menschen wahrscheinlich auch groß sein werden. "Wir haben fast 700
genetische Varianten identifiziert, die eine Rolle bei der Größe eines
Menschen spielen", so Frayling.

Die Ergebnisse könnten auch Auswirkungen auf die Behandlung von
Krankheiten wie Osteoporose oder Krebs haben. In Bezug auf einen
möglichen Test meint Frayling, dass die meisten betroffenen Kinder
wahrscheinlich nur eine Menge an Genen geerbt haben, die sie eben
kleiner sein lassen. Einige der jetzt entdeckten Bereiche des Genoms
beinhalteten Gene, die bereits bekannt waren, andere waren eine
Überraschung.