Tunfisch auch im Pazifik bedroht

Umweltgruppen mahnen zu Fangquoten bei Tun

Noumea/Neukaledonien (pte/17.08.2005/12:25) – Nicht nur die Gewässer
rund um Europa und Nordamerika werden konsequent leergefischt. Nun sind
auch die nahezu unendlichen Weiten des Pazifischen Ozeans davon
betroffen: Umweltgruppen wie Greenpeace http://www.greenpeace.org
fordern daher Fangquoten für die wichtigsten Nahrungsmittel der lokalen
Bevölkerung, den Tunfisch, berichtet das Pacific Magazine
http://www.pacificmagazine.net . Betroffen vom Rückgang sind die
Regionen West- und Zentralpazifik.

Anders als in Europa sind Fische für die Bewohner der Region
lebensnotwendig. Sie sind seit Jahrtausenden eine Nahrungsquelle für
Polynesier, Mikronesier und Melanesier. Die beiden Arten, Großaugen-
und Yellowfin-Tuna, zählen nicht nur zu den wertvollsten Speisefischen,
sondern auch zu den bevorzugtesten. Nach Angaben von Lagi Toribau von
Greenpeace sind starke Rückgänge bei beiden Arten verzeichnet worden.
Wissenschaftler haben den Rückgang durch Überfischung bestätigt. Die
Umweltgruppe Greenpeace hat Beobachterstatus bei der Western and
Central Pacific Fisheries Commission, die Aktivitäten der Fischerei in
der Region reguliert. Beim ersten Treffen des Scientist Committee
wurden Schritte einer einheitlichen Fischereipolitik für die Region
bestätigt. Bis Dezember sollen genaue Fangquoten ausgearbeitet werden.
In den Richtlinien soll neben der Fangquote auch die Fangmethoden
festgelegt werden.

In den vergangenen Jahren hatte die Wirtschaft zahlreicher kleiner
Inselnationen unter den Zusammenbruch der Tunfischindustrie gelitten.
Tunfische gehören weltwirtschaftlich zu den wichtigsten Nutzfischen.
Wegen ihres hervorragend schmeckenden Fleisches sind sie sehr begehrt.
Allein in Japan werden jährlich ewa 65.000 Tonnen Tunfisch gefangen, in
den USA etwa 18.000 Tonnen. Dass fast alle kommerziell genutzten
Tunfische zu stark befischt werden und dadurch bedroht sind, wird
offensichtlich, wenn man die Preisentwicklung einer kleinen
Konservendose vergleicht. Im Jahr 1988 kostete diese etwa 0,35 Euro,
2005 nahezu das Dreifache.