Treibhausgase erwärmen die Ozeane

Industrie setzt zu viel Kohlendioxid frei

Washington (pte, 18. Feb 2005 12:01) – Wissenschaftler haben konkrete
Beweise dafür, dass die Erwärmung der Ozeane mit der industriellen
Freisetzung von Kohlendioxid zusammenhängt. Die Weltmeere haben sich in
den vergangenen 40 Jahren kontinuierlich erwärmt. Forscher aus den USA
haben Prognosen von Klimamodellen mit der Erwärmung der Ozeane
verglichen und dabei festgestellt, dass der Mensch die größte Schuld an
der Erwärmung trägt, berichtet BBC http://news.bbc.co.uk.

Dem Urteil der Forscher nach wird die Erwärmung in den kommenden
Jahrzehnten einen dramatischen Einfluss auf die regionale Wasserzufuhr
nehmen. Die Details der Studie wurden beim jährlichen Treffen der
American Association for the Advancement of Science (AAAS)
http://www.aaas.org bekannt gegeben. Die Wissenschaftler hatten auf dem
Computer verschiedene Szenarios inszeniert, um die Beobachtung der
Ozeane zu erklären. Dabei wurden auch klimatische Schwankungen,
Sonnenwärmeeinstrahlung und vulkanische Emission in Betracht gezogen,
aber die Einflüsse waren zu klein. Als Ausschlag gebend konnte nur die
Treibhauserwärmung ausgemacht werden. „Wenn man diese Daten mit den
Ergebnissen früherer Studien vergleicht, kann nicht länger bestritten
werden, dass es eine globale Erwärmung gibt“, so Tim Barnett von der
Scripps Institution of Oceanography. Das Modell, das zu 95 Prozent mit
der Wirklichkeit übereinstimmt, reproduzierte die beobachteten
Temperaturveränderungen der Ozeane. Die Forscher sind sich sicher, dass
die Menschen an der globalen Erwärmung schuld sind.

In den nächsten Jahrzehnten wird der Klimawandel einen dramatischen
Einfluss auf die regionalen Wasserzufuhren nehmen, so das Forscherteam.
Der Westen der USA hat jetzt schon mit Wasserknappheit zu kämpfen und
in den nächsten 20 Jahren werde sich diese Region in einer ernsthaften
Wasserkrise befinden. Auch in den südamerikanischen Anden und in
Westchina haben die Menschen im Sommer Wasserprobleme – die Gletscher
schmelzen zu früh. Barnett: „Wenn die Menschen das Schmelzwasser im
Frühling nicht auffangen können, so wird das Wasser im Sommer knapp.“
Die Forscher fordern Politiker auf, endlich etwas gegen das globale
Desaster zu tun. „Hoffentlich können wir die USA in diese Richtung
lenken“, so Barnett.