"TrakFertility" ermittelt Spermaqualität zu Hause
Fruchtbarkeitstest 2.0 für Männer soll Arztbesuche künftig erübrigen
"TrakFertility": Fruchtbarkeitstest für den Mann (Foto: trakfertility.com)
Livermore/Linz (pte020/28.04.2014/13:43) – Forscher der Sandia National Laboratories http://sandia.gov haben einen portablen Fruchtbarkeitstest für Männer entwickelt, der von zu Hause durchgeführt werden kann und Arztbesuche überflüssig machen soll. Den Entwicklern zufolge gibt das sogenannte "TrakFertility"-Device http://trakfertility.com binnen Minuten Aufschluss über die Qualität des Spermas. Studien zufolge ist einer von fünf Männern von einer zu niedrigen Spermienanzahl betroffen.
Kurzschlussreaktion möglich
"Tatsächlich scheint die Infertilität des Mannes ein immer größer werdendes Problem zu sein. Immer mehr junge Männer sind nicht sicher fruchtbar. Aus dieser Sicht sind Tests, die zu Hause und ohne Arzt durchgeführt werden können, legitim", erklärt Sexualmediziner Georg Pfau http://maennerarzt-linz.at im Gespräch mit pressetext.
Dennoch bergen derartige Tests einige Gefahren in sich. "So wie die Sexualität an sich, wird die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen nicht nur von biologischen, sondern auch von psychosozialen Faktoren beeinflusst", schildert der Experte. "Ich denke, dass der Selbsttest hier nicht hilfreich ist, weil er nur die rein biologische Komponente berücksichtigt und die anderen beiden, die psychische und die soziale, vernachlässigt".
Davon abgesehen werde der Patient mit dem möglicherweise traumatisch empfundenen Ergebnis einer Unfruchtbarkeit alleine gelassen. Das könne zu fehlerhaften Schlüssen und im Extremfall zu Kurzschlussreationen führen. "Meiner Meinung nach ist die Beurteilung der Fruchtbarkeit eines Mannes ein so komplexes Thema, dass sie in ein Beratungsgespräch eingebettet werden sollte", resümiert Pfau. In Fällen von "unfruchtbarem Sperma" gäbe es schließlich noch die erfolgreichen Methoden der Reproduktionsmedizin.
Verfahren so akkurat wie Labortest
Das anwendungsfreundliche Gadget soll bereits im nächsten Jahr auf den Markt kommen. Die Wissenschafter Greg Sommer und Ulrich Schaff haben das Start-up Sandstone Diagnostics Inc. http://harmonsoft.com/sandstonediagnostics gegründet, um den Fruchtbarkeitstest für Männer zu entwickeln. Zusätzlich arbeiten die beiden an einer mobilen App, damit die Ergebnisse des Tests auf dem Smartphone abgelesen und somit mit dem zuständigen Arzt besprochen werden können.
Sommer zufolge soll das leicht zu bedienende, tragbare diagnostische System ebenso akkurat wie ein klinischer Labortest sein. Auf die Idee zu dem TrakFertility-Device kamen die Forscher erstmals bei der Arbeit an einem Gerät, welches Toxine und biologische Gefahren bei Erste-Hilfe-Einsätzen aufspürt. Da sich die Kontrolle des Fertilitätsniveaus traditioneller Weise auf Frauen beschränke, stelle dieser Ansatz eine Innovation dar, lässt sich der Fachmann in einem Bericht des Albuquerque Journal zitieren.