Tomaten öfter mal kochen**
Höherer Anteil an Lykopin
(aid) – Beim Kochen gehen gesunde Inhaltsstoffe von Obst und
Gemüse ganz oder teilweise verloren. Diese Regel gilt für eine ganze
Reihe an „inneren Werten“: Das empfindliche Vitamin C und viele
sekundäre Pflanzenstoffe werden zerstört, Mineralstoffe und
wasserlösliche Vitamine werden ausgewaschen. Eine Ausnahme ist jedoch
der sekundäre Pflanzenstoff Lykopin. Er steckt in größerem Umfang
in Tomaten, vor allem in deren Schale, und ist der Grund dafür, warum
die leckeren Früchte ruhig öfter mal gekocht werden sollten.
Lykopin gehört genau wie beta-Carotin (Provitamin A) zur Gruppe der
Carotinoide, der gelbroten Pflanzenfarbstoffe. In der Tomate hat
Lykopin mengenmäßig die Nase weit vorn: Es macht etwa 90 Prozent
ihres gesamten Carotinoidgehalts aus. Zahlreiche Studien weisen darauf
hin, dass Lykopin mehrere gesundheitsfördernde Effekte hat: Es wirkt
zum einen antioxidativ, baut also aggressive Sauerstoffverbindungen ab
und trägt damit dazu bei, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
und Arteriosklerose zu verringern. Zum anderen hat Lykopin
antikanzerogene Eigenschaften. In der frühen Phase der
Krebsentstehung unterdrückt es die Umwandlung vorgeschädigter Zellen
zu Krebszellen und kann so möglicherweise der Entstehung bestimmter
Krebsarten vorbeugen.
Das Lykopin ist hitzestabil und bleibt beim Kochen und bei schonender
Verarbeitung größtenteils erhalten. Gleichzeitig reduziert sich beim
Erhitzen der Wassergehalt der Früchte so drastisch, so dass der
Anteil des Lykopin in erhitzen Tomaten erheblich höher ist als der in
rohen: 100 Gramm Tomatenpüree enthalten 21,7 Milligramm Lykopin, die
gleiche Menge rohe Tomaten jedoch nur 2,5 Milligramm. Hinzu kommt,
dass der Farbstoff aus erhitzten Früchten besser verfügbar ist.
Gründe genug, Abwechslung in den Speiseplan zu bringen und Tomaten
öfter mal zu kochen oder auch Ketchup künftig selbst herzustellen.
/Eva Neumann,