Tiefkühlkost frei gesprochen

Tiefkühlkost frei gesprochen
Produkte in der Regel nicht klimaschädlicher als Dose oder Glas
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(aid) – Die Klimabilanzen von Tiefkühlkost und anderen Angebotsformen – selbstzubereitet, Glas oder Dose – sind vergleichbar und liegen auf einem Niveau. Darüber, ob ein Produkt eine gute oder schlechte Klimabilanz hat, entscheidet vor allem die Rezeptur, das Einkaufsverhalten der Kunden, die Lagerung im Haushalt und die Zubereitung. Damit ist hier neben dem Produzenten der Verbraucher also eindeutig in der Pflicht. Er kann durch einen umsichtigen Umgang mit Lebensmitteln einen entscheidenden Beitrag zu mehr Klimaschutz leisten.
Das sind die Ergebnisse einer Studie, die das Deutsche Tiefkühlinstitut beim Öko?Institut in Freiburg in Auftrag gegeben hat. Ermittelt wurden die Treibhausgasemissionen entlang des gesamten Produktlebenswegs von fünf repräsentativen Produktkategorien aus dem Bereich Tiefkühlkost. Die Ergebnisse für Weizenbrötchen, Hühnerfrikassee, Erbsen, Salamipizza und Kartoffelpuffer wurden dann mit anderen möglichen Angebotsformen verglichen.
Die Umweltauswirkungen der Distribution, dazu gehören Transport und Lagerung, sind in allen untersuchten Produktgruppen sehr viel geringer als bisher angenommen. Bei Hühnerfrikassee und Pizza liegt deren Anteil an der Gesamtbilanz zum Beispiel bei nur zwei beziehungsweise sechs Prozent. Viel wichtiger ist das Verbraucherverhalten beim Einkauf: Eine Tiefkühlpizza mal eben mit dem Auto zu holen macht die beste Klimabilanz zunichte.
Sowohl bei Tiefkühl-Brötchen als auch bei ungekühlten Brötchen fällt entlang der gesamten Wertschöpfungskette mehr als die Hälfte der Treibhausgasemissionen beim Endverbraucher an (Einkauf, Lagerung und Zubereitung im Haushalt).
Bei der Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette für Tiefkühl-Frikassee hat die Rohwarenbereitstellung mit knapp zwei Dritteln (62 Prozent) oder 139 Gramm CO2-Emissionen den größten Anteil an den Treibhausgasemissionen. Auch bei der ungekühlten und selbstzubereiteten Variante verursacht die Bereitstellung der Rohwaren die meisten Treibhausgasemissionen. Hier ist es die Fleisch-Produktion, die für hohe Emissionswerte sorgt.
Die an der Studie beteiligten Unternehmen der Tiefkühlbranche werden nun mit dem Öko-Institut Optimierungsstrategien zur weiteren Senkung der CO2-Emissionen von Tiefkühlprodukten erarbeiten.