Stöckelschuhe im Arthritis-Verdacht

Stöckelschuhe im Arthritis-Verdacht
Verschlimmerung der Krankheit durch schlechtes Schuhwerk
 

London/Salzburg (pte024/14.06.2011/13:55) – Ob häufiges Tragen von Stöckelschuhen Schuld an rheumatischen Leiden wie etwa die Osteoarthritis ist, ist bei Experten umstritten. Die britische Gesellschaft der Fußpfleger und Podologen http://www.feetforlife.org sieht das Schuhwerk als einen Grund dafür, dass Arthritis in England zunimmt. Kritisch sieht Andrea Studnicka-Benke von der Gesellschaft für Rheumatologie & Rehabilitation http://rheumatologie.at diese Angaben. "Arthritis geht bei uns leicht zurück. Zudem kann unpassendes Schuhwerk höchstens eine begonnene Arthritis verschlechtern, jedoch kaum der Auslöser sein", so die Expertin auf pressetext-Anfrage.

Falsches Schuhwerk

Jeder vierte Brite leidet an Arthritis und ähnlichen Beschwerden, wobei die Häufigkeit auf die Alterung und Gewichtszunahme der Bevölkerung zurückgeführt werden kann. Den Anstieg dieser Erkrankungen speziell in den Füßen hat mit den Schuhen zu tun, glauben die Experten. Drei von vier Menschen verwenden beim Sport Schuhe, die nicht für die jeweilige Sportart geeignet ist. Jede vierte Engländerin trägt zudem täglich oder regelmäßig Stöckelschuhe, die durch veränderte Körperhaltung den Druck auf die Gelenke erhöhen und deshalb das Osteoarthritis-Risiko steigern, ist einem Bericht der BBC zu entnehmen.

Kein Auslöser

"Unpassende Schuhe wie auch Stöckelschuhe führen zu Instabilität und zu einer Überlastung der Bänder. Das Risiko einer Arthrose erhöht sich dadurch jedoch noch nicht", betont Studnicka-Benke. Dass bei entsprechender Diagnose dennoch Schuheinlagen, weiches Schuhwerk und Verzicht auf hohe Absätze verordnet wird, sei dazu kein Widerspruch. "Damit sich die Krankheit entwickelt, muss es zuvor zu einer Entzündung etwa im Rahmen einer Autoimmunerkrankung kommen", so die Salzburger Rheumatologin.

Zumindest in Österreich ist Arthritis rückläufig, was die Fallzahlen als auch die Schwere der Erkrankungen betrifft. Studnicka-Benke macht neue Therapieansätze dafür verantwortlich. "Einerseits hat die Leitlinie geholfen, dass man so schnell wie möglich intensiv behandelt statt Dauerschäden abzuwarten. Zweitens gibt es heute mehrere auf monoklonalen Antikörpern basierende Biologika, die sehr gute Ergebnisse geliefert haben."