Stammzellen als neue Waffe gegen Asthma ?

Stammzellen als neue Waffe gegen Asthma im Blick

Fibrosen behandelbar – Alternativmethode zu herkömmlichem Cortison

Melbourne (pte004/04.07.2017/06:15) –

Forscher der Monash University http://monash.edu haben eine neue Therapie für chronisches Asthma gefunden. Chrishan
Samuel und Simon Royce setzten sogenannte Mesenchymale Stammzellen (MSC)
des australischen Unternehmens Cynata Therapeutics ein, ein Spezialist
für die Gewinnung dieser Vorläuferzellen von Bindegewebe wie Knochen,
Knorpeln, Muskeln, Bändern, Sehnen und Fettgewebe.

Klinische Modelle erfolgreich

Die Forscher haben die Zellen an klinischen Modellen
getestet, um die Wirkung auf drei Schlüsselelemente von Asthma
herauszufinden – auf Entzündungshemmung sowie Veränderungen in der Lunge
und der Luftwege aufgrund von anhaltender Entzündung. Sie fanden
heraus, dass MSC positive Wirkungen auf sämtliche Symptome und
Auswirkungen von Asthma haben, wenn sie in die Nase gesprüht werden.

Den Forschern zufolge besteht nun die Hoffnung, dass
für Asthma-Patienten, die die herkömmliche Behandlung mit Cortison nicht
gut vertragen, eine neue Therapiemöglichkeit entwickelt werden kann.
"Es ist ganz wichtig, dass wir herausgefunden haben, wie sich eine
Fibrose behandeln lässt", sagt Samuel. Eine Fibrose ist eine krankhafte
Bildung von Bindegewebe in der Lunge, die deren Funktion einschränkt.

Andere Stammzelltypen, die die Forscher ebenfalls
überprüft haben, konnten krankhafte Veränderungen in der Lunge nicht
rückgängig machen. Das gelang nur durch eine parallele Behandlung mit
Medikamenten. Der nächste Schritt ist ein Vergleich der Wirkung
herkömmlicher Methoden und der MSC-Kur. Außerdem wollen die Forscher
MSC- und Cortisonbehandlung miteinander kombinieren, um herauszufinden,
ob sich die Wirkungsweisen ergänzen. Zudem sind klinische Studien mit
MSC angedacht.

Weltweit bis zu 300 Mio. Erkrankte

Jeder neunte Australier leidet unter Asthma, das sind rund 2,5 Mio. Menschen. Die WHO http://who.int und die Global Initiative for Asthma gehen von etwa 230 beziehungsweise
300 Mio. Betroffenen weltweit aus. Nach Daten des Robert-Koch-Instituts http://rki.de ist die Gefahr, an Asthma zu erkranken, zwischen 2003 und 2009
gestiegen: bei Frauen von 6,0 auf 10,1 Prozent, bei Männern von 5,2 auf
8,3 Prozent. Eine Langzeitprognose geht allerdings davon aus, dass die
Erkrankungsrate in den nächsten Jahrzehnten stabil bleiben wird.