Städte der Zukunft brauchen Forschung

Repräsentative Umfrage Wissenschaftsbarometer 2014/2
Bürger meinen: Die Städte der Zukunft brauchen Forschung

Bei
der Energiewende, einer nachhaltigen Mobilität oder auch
Herausforderungen wie dem demografischen Wandel messen die Bürgerinnen
und Bürger der Forschung eine wichtige Rolle bei. Das geht aus dem
Wissenschaftsbarometer 2014/2 hervor. Die repräsentative Umfrage im
Auftrag von Wissenschaft im Dialog (WiD) betrachtet
diesmal die Einstellungen der Bundesbürger zu drei aktuellen Themen aus
Wissenschaft und Forschung: Zum Nutzen von Forschung für die
Stadtentwicklung, zu armutsbedingten Krankheiten und zur
Dual-Use-Forschung.

Große Mehrheit überzeugt vom Wert der Forschung für die Stadtentwicklung

Durchschnittlich
84 Prozent der Bundesbürger sind laut der aktuellen Umfrage der
Meinung, dass Wissenschaft und Forschung von großem Wert sind, um in
deutschen Städten Zukunftsaufgaben wie beispielsweise eine nachhaltige
Mobilität zu bewältigen. In den östlichen Bundesländern wird die
Bedeutung der urbanen Forschung tendenziell mit 90 Prozent sogar höher
eingeschätzt. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sagte dazu: „Wir
brauchen Innovationen zur Gestaltung von lebenswerten Städten. Daher
haben wir die Initiative Nationale Plattform Zukunftsstadt gestartet.
Zudem werden wir die Zukunftsstadt zu dem Thema im kommenden
Wissenschaftsjahr machen, also mit den Menschen darüber diskutieren, wie
sich unser urbanes Leben im Alltag mit den Lösungen aus der Forschung
besser gestalten lässt. Ein Beispiel ist der energieeffiziente Umbau der
Städte.“

Dual-Use-Forschungsprojekte sollen in jedem Einzelfall geprüft werden

Etwas
unentschiedener äußern sich die Bundesbürger zur so genannten
Dual-Use-Forschung: Lediglich sechs Prozent der Bürger sprechen sich
grundsätzlich gegen Forschung an öffentlichen Einrichtungen aus, die
sowohl für zivile wie auch militärische Zwecke genutzt werden kann.
Knapp zwei Drittel meinen, dass in jedem Einzelfall über die
Durchführung von Dual-Use-Forschungsprojekten an öffentlichen
Einrichtungen entschieden werden müsse. Als Beispiele sind bei der
Umfrage selbstfahrende Autos, Drohnen oder neue medizinische
Behandlungsmethoden genannt worden.

Forderung nach verstärkter Forschung zu Krankheiten in ärmeren Ländern

Auf
die Frage, ob sich hiesige Wissenschaftler in erster Linie um in
Deutschland verbreitete Krankheiten kümmern oder verstärkt auch zu
Infektionskrankheiten wie Ebola forschen sollen, sprechen sich knapp
zwei Drittel der Befragten für eine Ausweitung der Forschung zu
Krankheiten in ärmeren Ländern aus – auch vor dem Hintergrund eines
begrenzten Etats für die öffentlich finanzierte Gesundheitsforschung.

„Als
Gemeinschaftsinitiative der deutschen Wissenschaft, die sich für den
Dialog mit der Gesellschaft stark macht, ist uns das Wissen um die
Einstellungen, Wünsche und Interessen der Bürgerinnen und Bürger
besonders wichtig. Wir wollen einen offenen Dialog auch über kontroverse
Themen der Forschung führen“, sagt Markus Weißkopf, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog.
„Das Wissenschaftsbarometer liefert uns für diesen Dialog wichtige
Anhaltspunkte und gibt den Wissenschaftsorganisationen ein direktes
Feedback zu den Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger.“

Die
Ergebnisse des  Wissenschaftsbarometers 2014/2 basieren auf 1005
Telefoninterviews, die im Zeitraum vom 28. bis 29. November 2014 im
Rahmen einer Mehrthemenumfrage von der TNS Emnid Sozialforschung im
Auftrag von Wissenschaft im Dialog durchgeführt wurden. Als
Grundgesamtheit diente die bundesdeutsche Wohnbevölkerung ab 14 Jahren.
Das Wissenschaftsbarometer 2014/2 wird gefördert von der Philip Morris
Stiftung und von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
unterstützt.

Infografik zu den Ergebnissen und weitere Informationen: www.wissenschaftsbarometer.de