Sport: Bei Diabetes lebensverlängernd

Radfahren, Schwimmen und Nordic Walking anstelle von Medikamenten
Bewegung ist bei Diabetes Typ 2 das A und O

Berlin
– Der Frühling lockt viele Menschen an die frische Luft und animiert
dazu, sich die Sportschuhe anzuziehen. Sportliche Aktivitäten halten
nicht nur fit, sie senken auch die Blutzucker-, Blutfett- und
Blutdruckwerte. Das ist besonders für Menschen mit Diabetes wichtig, da
sie so Folgeerkrankungen vorbeugen. Im Idealfall benötigen aktive
Menschen mit Diabetes Typ 2 dann auch weniger Medikamente. Doch nicht
jede Sportart eignet sich gleichermaßen für Patienten. Worauf Menschen
mit Diabetes Typ 2 achten sollten und wie Menschen mit Diabetes Typ 1
eine Unterzuckerung beim Sport vermeiden, erklärt Privatdozent Dr. med.
Axel Preßler, Facharzt für Kardiologie, Innere Medizin sowie Sport- und
Präventivmedizin aus München, am Donnerstag, den 26. April 2018 im
Expertenchat von diabetesDE. Interessierte können ihre Fragen schon
jetzt unter
www.diabetesde.org/chat einsenden.

Zu
viel Sitzen ist ungesund – es begünstigt neben
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rückenbeschwerden auch Diabetes Typ 2.
Deshalb ist Bewegung das A und O für einen gesunden Organismus. Bereits
eine halbe Stunde strammer Spaziergang pro Tag senkt den
Blutzuckerspiegel nachweislich. Denn Sport befördert den Zucker aus dem
Blut ganz von selbst in die Körperzellen.

Für
Menschen mit Diabetes Typ 2 ist Bewegung daher ein besonders wichtiger
Bestandteil der Therapie. „Wollen sie ihren Blutzucker langfristig ohne
oder mit weniger Insulin oder Tabletten senken, klappt das nur, wenn sie
regelmäßig sportlich aktiv sind. Optimal sind fünf bis sechs Mal pro
Woche für je eine halbe Stunde“, erklärt Dr. Axel Preßler. Ideal für
Menschen mit Diabetes ist dabei Ausdauersport, der nicht nur Kalorien
verbrennt, sondern gleichzeitig auch das Herz-Kreislauf-System und die
Lunge stärkt. „Dazu gehören beispielsweise Nordic Walking, Radfahren
oder Schwimmen“, so Preßler weiter. Auch Krafttraining ist besonders für
Menschen mit Diabetes Typ 2 wichtig, da durch den Muskelaufbau die
Insulinsensibilität verbessert wird. Das heißt, es gelangt wieder mehr
Glukose in die Zellen und der Blutzuckerspiegel sinkt. „Die Sportarten
Tauchen, Motorsport oder Bergsteigen sind für Patienten weniger
geeignet, da sie im Falle einer Unterzuckerung sich oder auch andere
gefährden könnten“, sagt Preßler. „Grundsätzlich ist es aber auch für
Menschen mit Diabetes möglich, Leistungssport zu treiben“, ergänzt der
Dozent der Technischen Universität München.

Menschen
mit Diabetes, die neu oder wieder in sportliche Aktivitäten einsteigen
möchten, sollten sich vor dem ersten Training von ihrem behandelnden
Arzt beraten lassen. Die feinen Herzkranzgefäße können bei Menschen, die
schon lange Diabetes Typ 1 oder Typ 2 haben, verkalkt sein. „Ein
Check-Up gibt Aufschluss darüber, welche Sportart sich in welcher
Intensität am besten eignet“, so Preßler. „Wer lange keinen Sport
getrieben hat, sollte langsam beginnen und erst schrittweise Dauer und
Intensität steigern.“ Um eine Überlastung zu vermeiden, kann der Arzt
die körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten feststellen und auf
deren Grundlage einen Trainingsplan entwerfen. Zudem kann ein
Diabetes-Berater dabei helfen, einen passenden Ernährungsplan
auszuarbeiten.

Fragen
rund um das Thema Diabetes und Sport beantwortet Dr. Preßler am
Donnerstag, den 26. April 2018 im Expertenchat von diabetesDE – Deutsche
Diabetes-Hilfe.