Sensor-Kabel schlägt bei Eindringlingen Alarm
Uwe Hartmann zeigt sein flexibles Sensor-Kabel (Foto: Oliver Dietze) |
Saarbrücken (pte022/12.04.2017/13:30) –
Forscher der Universität des Saarlandes http://uni-saarland.de haben ein Sensor-Kabel entwickelt, das kleinste Veränderungen des
Magnetfeldes erfasst, diese ordnet und meldet, ohne dabei Daten zu
sammeln. Die Anwendungspalette ist groß: Das flexible und günstig
herzustellende Kabel kann helfen, den Straßenverkehr zu leiten oder
genau anzeigen, wo eine U-Bahn oder ein Zug gerade fährt. Auch kann es
davor warnen, wann und wo Unbefugte in Gärten, Industrieanlagen oder
Naturschutzgebiete eindringen.
Messfühler wie Perlen an der Schnur
"Wir haben die Magnetfeld-Sensoren in den vergangenen
Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und immer sensibler und
selektiver gemacht. Die Messwerte und Signalmuster, die entstehen, wenn
unsere Sensoren Veränderungen wahrnehmen, können wir sehr genau den
Ursachen einer Störung zuordnen", sagt Forscher Uwe Hartmann.
Verschiedene Sensor-Systeme, die seine Arbeitsgruppe entwickelt hat,
werden bereits als Verkehrsleitsysteme eingesetzt, etwa an Flughäfen
oder in Parkhäusern.
Die kleinen Messfühler, die die Physiker wie Perlen an
einer Schnur in einem dünnen Kabel miteinander verbinden, sind
untereinander vernetzt, und melden ihre Messwerte an einen
Microcontroller. Dieser verarbeitet die Daten weiter. "Die Signalmuster
unterscheiden sich je nach Art der Störung. Wir haben in zahlreichen
Versuchsreihen etliche Arten von Änderungen des Magnetfeldes und von
Erschütterungen simuliert und den jeweiligen Ursachen zugeordnet. Mit
diesen Informationen haben wir das System angelernt. Es erkennt typische
Muster, ordnet sie selbstständig Störungen zu und sortiert Fehlalarme
aus", erklärt Hartmann.