Selbst gewählte Profilbilder sind schlecht
Bilder-Pool: Die richtige Wahl ist schwer (Foto: David White) |
Sydney (pte003/18.04.2017/06:10) –
Egal, ob Dating-Plattform, Karriere-Netzwerk oder einfach Facebook – das
Profilbild ist online ein Schlüssel zu einem guten Ersteindruck. Damit
dieser möglichst gut ausfällt, sollte man sein Profilbild besser nicht
selbst wählen, wie eine aktuelle Studie von Forschern der University of
New South Wales http://unsw.edu.au zeigt. Im Experiment haben von Fremden ausgewählte Profilbilder bei Betrachtern nämlich eher positive Assoziationen geweckt.
Richtige Idee, suboptimale Wahl
102 Studenten haben im Rahmen der Studie einerseits für
sich selbst, andererseits für einen zufälligen anderen Teilnehmer aus
Sätzen von zwölf Fotos Profilbilder für soziale Netzwerke, Dating-Sites
sowie Karriere-Netzwerke ausgewählt. "Unsere Ergebnisse haben gezeigt,
dass die Leute wissen, wie sie Profilbilder für den jeweiligen
Netzwerkkontext wählen, um einen guten ersten Eindruck zu machen", meint
nun Studienleiter David White. Denn für Dating-Seiten haben die
Teilnehmer attraktiver wirkende, für Karriere-Netzwerke eher Kompetenz
ausstrahlende Profilbilder gewählt.
Die richtige Grundidee alleine freilich bedeutet noch
keine optimale Wahl – und eben an der scheitern viele Nutzer. "Die Leute
treffen anscheinend schlechte Entscheidungen, wenn sie vorteilhafte
Profilbilder von sich selbst wählen", meint White. Denn als die Forscher
die Profilbilder Fremden online gezeigt haben, waren es eher die von
Fremden ausgesuchten Bilder, die wirklich punkten konnten. Die
Online-Betrachter haben diese stärker mit positiven Eigenschaften wie
Vertrauenswürdigkeit oder Kompetenz assoziiert als jene Profilbilder,
die teilnehmende Studenten für sich selbst gewählt hatten.
Problem in allen Lebenslagen
Das Nutzer für sich selbst nur passende, aber nicht die
besten Profilbilder aus einer Auswahl finden, kann im Online-Zeitalter
weitreichende Folgen haben. Immerhin kann der Eindruck, den ein
Profilbild erweckt, Vieles beeinflussen: von einfachen
Freundschaftsanfragen bis hin zur Entscheidung, ob jemand einen Job
bekommt. Es sei also weitere Arbeit nötig, um zu klären, "warum die
Leute eine begrenzte Fähigkeit zur Wahl der vorteilhaftesten Bilder
ihrer selbst zu haben scheinen", so White.