Sehnerven von Mäusen regeneriert

Hoffnung für sehbehinderte und querschnittgelähmte Patienten


Boston (pte, 02. Mär 2005 12:15) – Amerikanischen Wissenschaftern ist es nunmehr gelungen, beschädigte Sehnerven von Mäusen komplett zu regenerieren, berichtet die BBC. Die Forscher des US-amerikanischen Boston Eye Research Institutes http://www.theschepens.org/ sehen in den Forschungsergebnissen ein großes Entwicklungspotenzial für neue Behandlungsmethoden für Patienten, die an grauem Star leiden, sowie für Patienten mit Rückenmarksverletzungen und Verletzungen des zentralen Nervensystems. „So nahe ist die Wissenschaft noch nie an eine Möglichkeit herangekommen Nervenstränge zu reparieren, die vorher als irreparabel galten“, erklärte Dong Feng Chen, der Leiter des Forscherteams.


Die Forschungsergebnisse stellen einen enormen Durchbruch dar, denn der Sehnerv und das zentrale Nervensystem haben nicht die Fähigkeit, so wie viele Gewebsarten im Körper, sich nach einer Verletzung selbst zu regenerieren. „Weitere Forschungsuntersuchungen könnten zu Techniken führen, welche möglicherweise die Behandlung von sehbehinderten oder erblindeten und querschnittgelähmten Patienten revolutionieren“, erklärte David Wright, Geschäftsführer der International Glaucoma Association http://www.glaucoma-association.com .


Das Forscherteam fand heraus, dass die Unfähigkeit des Sehnervs sich selbst zu regenerieren damit zusammenhängt, dass das so genannte BCL-2 Gen inaktiv ist. Darüber hinaus wird der Regenerationsprozess durch einen Narbenbildungsprozess blockiert, der bereits kurz nach der Geburt durch Glial-Zellen initiiert wird. Diesen Erkenntnissen folgend züchteten die Forscher Mäuse, in denen das BCL-2 Gen permanent aktiv war, die Fähigkeit Glial-Gewebe zu produzieren jedoch reduziert war. Sie stellten fest, dass die gezüchteten Tiere fähig waren ihren Sehnerv zu regenerieren. „Wir konnten nachweisen, dass mindestens 40 Prozent des Sehnervs wieder hergestellt werden konnte. Wir glauben sogar, dass ein noch viel höherer Prozentsatz tatsächlich regeneriert war“, erklärte Chen.