Schlechte Ernährung senkt die Denkleistung?

Grundschulkinder

Schlechte Ernährung senkt die Denkleistung?

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(aid) – Eine "ungesunde" Ernährung senkt bei Grundschulkindern die
geistigen Leistungen. Das lässt eine finnische Studie vermuten, an der
428 Kinder im Alter von 6 bis 8 Jahren beteiligt waren. Bei Jungen war
der Zusammenhang besonders deutlich.

Die Wissenschaftler untersuchten die Ernährungsweise der jungen
Probanden, indem sie 4-Tages-Essprotokolle auswerteten. Die
Ernährungsqualität wurde anhand von zwei verschiedenen Punktesystemen
für Diätformen eingeschätzt: DASH (Dietary Approaches to Stop
Hypertension) ist eine amerikanische Ernährungsform, die in erster Linie
den Bluthochdruck stoppen soll. BSDS (Baltic Sea Diet Score) entspricht
der typischen Ernährungsweise der baltischen Staaten. In den kognitiven
Tests stand die Fähigkeit, Ähnlichkeiten, Unterschiede und Muster zu
finden, auf dem Prüfstand. Reines Wissen und Sprachfähigkeiten waren
nicht relevant.

Die Ernährungsqualität stand in direktem Zusammenhang mit den
Ergebnissen der Gehirntests – unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung
und Einkommen der Eltern. Vor allem ein geringer Konsum von Obst,
Beerenfrüchten und Gemüse wirkte sich negativ aus. Zudem gab es
Hinweise, dass ein geringer Verzehr von Vollkornprodukten und ein hoher
Konsum von rotem Fleisch und Würstchen ebenfalls die Denkleistung
herabsetzten.

Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für eine normale körperliche
und geistige Entwicklung in der Kindheit, betonen die Forscher.
Unterernährung und eine zu geringe Nährstoffaufnahme führen zu
geringeren geistigen Leistungen. Die Studienergebnisse lassen vermuten,
dass nicht einzelne Lebensmittel oder Nährstoffe, sondern allgemeine
Ernährungsmuster ausschlaggebend sind. Ideal ist eine möglichst
abwechslungsreiche Kost.

Allerdings ist eine vier Tage andauernde Untersuchungsdauer eine
zumindest hinterfragenswerte und überschaubare Anzahl an Tagen. Auch die
monokausal angehauchten Rückschlüsse, ein Essprotokoll – sei es denn
auch ehrlich ausgefüllt – sei komplett aussagekräftig für eine
Lebensweise, ist mindestens gewagt. Daher wundert es nicht, dass die
Autoren angeben, dass weitere Studien durchgeführt werden sollen, um die
Resultate zu untermauern. Alleine von abwechslungsreicher und frischer
Kost wird man zwar nicht zum Denker, aber sowohl dem Geiste als auch dem
Körper kann das wiederum nicht schaden.

Heike Kreutz und Harald Seitz