Schädelknochen von Gehirngröße beeinflusst

pte20140410003 Forschung/Technologie, Medizin/Wellness

Schädelknochen von Gehirngröße beeinflusst

Forscher haben Embryo-Analyse von 134 Tierarten durchgeführt

(pte003/10.04.2014/06:00) – Die Schädel von Säugetieren entwickeln
sich bei den Embryos im Mutterleib zeitlich gestaffelt und modular. Wie
Paläontologen der Universität Zürich http://www.uzh.ch anhand der Embryo-Analyse von 134 Tierarten herausgefunden haben,
bilden sich die einzelnen Schädelknochen nach einem definierten und
aufeinander abgestimmten Zeitplan aus. So hat die für Säugetiere
typische Zunahme der Gehirngröße im Laufe der Evolution zu Veränderungen
dieses Entwicklungsplans geführt.

Entstehung in Phasen unterteilt

Das von Forscher Marcelo Sánchez-Villagra geleitete internationale
Wissenschaftsteam analysierte vor allem die Schädelentstehung und
stellte dabei fest, dass sich die einzelnen Schädelknochen in
verschiedenen, für die jeweilige Tiergattung charakteristischen Phasen
entwickeln. Wie genau sich die Ausprägung der Schädelknochen darstellt,
hängt auch entscheidend von der Größe des Gehirns der Säugetiere ab.

Die Schädel der ausgewachsenen Tiere bestehen aus einer Vielzahl
zusammengewachsener Einzelknochen. Hierbei sind zwei Knochentypen zu
unterscheiden: dermale und endochondrale Knochen. Letzgenannte entstehen
aus Knorpelgewebe, das im Laufe der Entwicklung verknöchert. Dermale
Knochen hingegen werden in der Lederhaut gebildet. Diese Art der Knochen
machen den größten Teil des Schädels aus. Das Innere des Schädels sowie
das Felsenbein und ein Teil des Schläfenknochens sind endochondrale
Knochen.

Einblick in Stammesgeschichte

Die Forscher haben herausgefunden, dass sich die verschiedenen
Knochentypen nicht synchron entwickeln. Dermale Schädelknochen entstehen
vor den endochondralen. Die zeitliche Staffelung verdeutlicht, dass
sich die einzelnen Knochen nach einem genau festgelegten und aufeinander
abgestimmten Zeitplan bilden, der für jede Tierart charakteristisch ist
und auch Rückschlüsse auf die Stammesgeschichte erlaubt. Zudem haben
sich einzelne Knochen im Bereich des Hinterkopfes in der Evolution
anders entwickelt.