Rauchende Mütter schädigen Gehör ihrer Kinder

Rauchende Mütter schädigen Gehör ihrer Kinder

Eindeutiger Zusammenhang bei jungen Heranwachsenden erwiesen

Ohr eines Babys: Gehör leidet durch Rauchen (Foto: pixelio.de, Michael Lorenzet)
Ohr eines Babys: Gehör leidet durch Rauchen (Foto: pixelio.de, Michael Lorenzet)

Kyoto (pte012/06.06.2018/11:30) –

Der Kontakt mit Tabakrauch vor und nach der Geburt steht laut einer Studie von Forschern der Kyoto University http://kyoto-u.ac.jp/en mit einer Schädigung des Gehörs bei Kleinkindern in Zusammenhang. Die
Forscher werteten die Daten von 50.734 Kindern im Alter von drei Jahren
aus, die zwischen 2004 und 2010 geboren wurden.

Risiko steigt massiv an

3,8 Prozent der Kinder waren dem Rauchen nur während
der Schwangerschaft ausgesetzt. 15,2 Prozent wurden im Mutterleib nur
anfänglichem Rauchen der schwangeren Mutter ausgesetzt. 3,9 Prozent
kamen im Alter von vier Monaten nur mit dem Passivrauchen in Kontakt.
0,9 Prozent waren dem Tabakrauch während der Schwangerschaft und im
Alter von vier Monaten ausgesetzt. Im Alter von drei Jahren lag bei 4,6
Prozent der Kinder eine Schädigung des Gehörs vor.

Im Vergleich zu Kindern, die Tabakrauch nicht vor der
Geburt und im Alter von vier Monaten ausgesetzt waren, verfügten Kinder,
die nur zu Anfang der Schwangerschaft das Rauchen der Mütter erleiden
mussten, über ein um 26 Prozent erhöhtes relatives Risiko einer
Gehörschädigung. Kinder, die im Alter von vier Monaten nur mit
Passivrauch in Kontakt kamen, wiesen über ein um 30 Prozent erhöhtes
relatives Risiko auf. Kinder, die nur während der Schwangerschaft dem
Rauchen ausgesetzt waren, hatten ein um 68 Prozent erhöhtes relatives
Risiko. Jene, die Rauchen während der Schwangerschaft und Passivrauch
mit vier Monaten ausgesetzt waren, kommen auf ein mehr als 2,4 Mal so
hohes relatives Risiko einer Gehörschädigung.

Weitere Aufklärung nötig

Laut Forschungsleiter Koji Kawakami rauchen trotz
anderslautender Empfehlungen manche Frauen immer noch während der
Schwangerschaft. Viele Kinder seien zudem immer noch Passivrauch
ausgesetzt. "Diese Studie zeigt eindeutig, dass das Verhindern des
Kontakts mit Tabakrauch während der Schwangerschaft und nach der Geburt
das Risiko von Hörproblemen bei Kindern verringern kann." Es sei daher
notwendig, weitere Maßnahmen zur Verhinderung des Rauchens vor und nach
der Schwangerschaft sowie des Passivrauchens bei Kindern zu setzen. Die
Ergebnisse wurden in "Paediatric and Perinatal Epidemiology"
veröffentlicht.