London (pte/14.06.2005/09:15) – Übergewicht und Rauchen machen Menschen
biologisch älter als schlanke gleichaltrige Nichtraucher. Zu diesem
Ergebnis ist eine Studie des St Thomas‘ Hospital
http://www.twin-research.ac.uk und von amerikanischen Wissenschaftern
gekommen. Das Rauchen beschleunigte die Alterung entscheidender Teile
der DNA um rund 4,6 Jahre. Bei Fettleibigkeit erhöhte sich dieser Wert
auf neun Jahre. Diese genetischen Codes spielen eine wichtige Rolle bei
der Zellteilung und werden mit altersbedingten Erkrankungen in
Zusammenhang gebracht. Die in The Lancet http://www.thelancet.com
veröffentlichte Studie basiert auf den Daten von 1.122 Zwillingen.
Die Wissenschafter konzentrierten sich auf die Telomere, jene schmalen
DNA Streifen am Ende der Chromosome, die sie zu schützen und
stabilisieren scheinen. Telomere verkürzen sich bei jeder Zellteilung
bis nichts mehr übrig ist. In der Folge wird die Zellteilung weniger
zuverlässig und das Krankheitsrisiko steigt. Dieser Vorgang gehört zum
Älterwerden. Das Team um Tim Spector untersuchte, ob die bekannten
Risikofaktoren Rauchen und Fettleibigkeit die Verkürzung der Telomere
beschleunigten. Von den zwischen 18 und 76 Jahre alten Teilnehmerinnen,
waren 119 klinisch fettleibig. 203 rauchten und 369 hatten früher
geraucht.
Die Analyse von Blutproben hinsichtlich der DNA ergab laut BBC wie
erwartet, dass sich die Länge der Telomere im Laufe der Zeit ständig
verringerte. Die Telomere der fettleibigen Frauen und der Raucherinnen
waren jedoch deutlich kürzer als jene von schlanken Frauen und jene von
gleichaltrigen Frauen, die nie geraucht hatten. Jedes "Pack Year" – die
Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten multipliziert mit der Anzahl
der Jahre – entsprach einem Verlust von zusätzlichen 18 Prozent. Eine
Frau, die 40 Jahre lang täglich eine Packung Zigaretten geraucht hat,
beschleunigte ihre Alterung gemessen an der Länge der Telomere um 7,4
Jahre. Laut Spector altert der ganze Körper durch das Rauchen, nicht
nur das Herz oder die Lungen.