Premiere für EU-Anti-Raucherkampagne

Rom (pte/19.05.2005/15:50) – Nichtraucher zu schützen, Jugendliche vom
Rauchen abzuhalten und Rauchern helfen die lästige Gewohnheit
loszuwerden, das sind die wesentlichen Ziele der EU-Anti-Rauchkampagne
"HELP" http://www.help-eu.com, die derzeit in Rom Premiere feiert. (pte
berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050302047 ). Die 72-Mio.-Euro
teure Kampagne, die vor allem auf Jugendliche und junge Erwachsene
abzielt, wird für die nächsten vier Jahre mit einer Multimedia-Roadshow
quer durch Europa ziehen und in den Hauptstädten der 25 Mitgliedstaaten
Halt machen. Kampagnen begleitend beginnt am 1. Juni in ganz Europa
eine TV-Offensive mit Anti-Raucher-Werbespots.

"Jährlich sterben rund 650.000 Menschen in Europa an den Folgen des
Rauchens, darum ist das Rauchen der Spitzenreiter unter den
vermeidbaren Todesursachen. Obwohl die meisten Erwachsenen gut über die
schädlichen Auswirkungen des Rauchens informiert sind, zeigen sie sich
wenig von den gesundheitlichen Risiken beeindruckt", erklärte
EU-Kommissarin Josefa Warner. Darum müsse vor allem bei den
Jugendlichen angesetzt werden um von vornherein die schädliche
Angewohnheit zu unterbinden. Europaweit soll darum ein
Anti-Rauchernetzwerk aufgebaut werden, das in jedem Mitgliedsland
Delegationen von Jugendlichen bildet, die über ein Forum verbunden
sind, ergänzte Liz Tamang vom European Network for Smoking Prevention
(Ensp) http://www.ensp.org , das mehr als 500
Anti-Raucherorganisationen umfasst.

Heute wurden auch erste Erfolge von dem bereits vier Monate andauernden
Rauchverbot in Italien vermeldet. Seit der Einführung des Gesetzes am
10. Januar, das ein striktes Rauchverbot an öffentlichen Plätzen
vorsieht, sind in Italien 138 Mio. Zigarettenpackungen weniger verkauft
worden. "Verglichen mit dem Zeitraum von Januar bis April 2004, in dem
31.084 Tonnen Zigaretten verkauft worden sind, konnten in diesem Jahr
nur 28.322 Tonnen abgesetzt werden. Das kommt einem Rückgang von neun
Prozent gleich", erklärte Daniela Galeone vom italienischen Ministerium
für Vorsorge und Kommunikation.

Der größte Rückgang der Verkaufszahlen hat sich laut Angaben des
italienischen Wirtschaftsministeriums in den ersten zwei Monaten nach
der Einführung des Gesetzes vollzogen. Im Januar wurde ein
Verkaufsrückgang von elf Prozent, im Februar ein Rückgang von 19
Prozent verzeichnet. Insgesamt wurden innerhalb dieses Zeitraums 5.597
Inspektionen durchgeführt und 276 Rauchverbotsverletzungen festgestellt.