„In vino veritas“, also: „Im Wein liegt die Wahrheit“ heißt es in einem alten Sprichwort. Doch will man der Wahrheit über den Rohstoff, also den Weintrauben, näher kommen, sind wir Verbraucher mit unserem Latein schnell am Ende.
Umweltschützer warnen regelmäßig vor dem Verzehr importierter Weintrauben, da diese oft Rückstände von Pflanzenschutzmitteln aufweisen. Einer neuen Studie zufolge lassen sich allerdings selbst durch gründliches Waschen Weintrauben nur etwa zur Hälfte von Pestiziden befreien
Besser sieht es da beim heimischen Obst und Gemüse aus. Allerdings bilden viele Sorten, wie z.B. Äpfel, Birnen, Zitrusfrüchte und Tomaten eine natürliche Wachsschicht aus oder werden zur Verlängerung der Lagerfähigkeit mit einer künstlichen Wachsschicht versehen. Letztere pellt sich übrigens ab, wenn man vorsichtig mit einem Messer schabt.
Am Wachs können Umweltschadstoffe, wie z.B. Staub, Schmutz und Bakterien, regelrecht kleben bleiben. Da Wachse nicht wasserlöslich sind, empfiehlt sich die Reinigung mit einem ungiftigen und geschmacksneutralen Obst- und Gemüsereiniger.
Rezept für einen Obst- und Gemüsereiniger:
Sie benötigen:
150 ml Lamepon S. Dabei handelt es sich um ein sehr mildes Tensid, das aus Kollagen und Kokosfettsäuren gewonnen wird.
Ein Tensidmolekül besteht aus einem ölliebenden Stiel, der sich ins Wachs bohrt und einem wasserliebenden Kopf, der vom Wasser mitgerissen wird.
Für Chemieinteressierte: Ein Tensid-Molekül setzt sich in der Hauptsache aus Kohlenstoff (C)-, Wasserstoff (H)-, und Sauerstoff (O)-Atomen zusammen.
50 ml desinfizierendes Isopropanol zur Keimabtötung.
20 g Natriumcitrat, das Sie vorher in 20 ml Wasser gelöst haben. Dieses Salz der Zitronensäure enthärtet das Wasser und steigert somit die Reinigungswirkung.
10 ml Glycerin, das bewahrt die Hände vor dem Austrocknen.
Alle Zutaten verrühren und in eine Spenderflasche abfüllen.
Dem lauwarmen Spülwasser werden 1-2 Spritzer zugesetzt. Darin wird das Obst bzw. Gemüse abgewaschen. Gegebenenfalls eine Bürste verwenden. Mit klarem Wasser nachspülen. Fertig.
Ich denke, mit dieser Rezeptur habe ich Ihnen wieder einmal „reinen Wein eingeschenkt“.
Idee, Text & Rezeptur: Horst Minge