Neuheit gegen Betrug in der Medizin – ein Magazin

Neues Medizin-Magazin „MedWatch“ deckt betrügerische Therapien auf

Hamburg, 28. Juni 2018.
Das Online-Magazin MedWatch will irreführende und gefährliche
Medizin-Angebote im Internet aufdecken. Am heutigen Donnerstag startet auf www.medwatch.de ein Crowdfunding.
Die Gründer Nicola Kuhrt und Hinnerk Feldwisch-Drentrup, zwei erfahrene
Medizinjournalisten, wollen verlässliche Gesundheitsnews für alle
bieten: Fakten und Informationen statt Quacksalberei,
Verschwörungstheorien und Fakemeldungen. „Wir recherchieren in der
Grauzone des Internets nach betrügerischen und unseriösen
Heilsversprechen“, sagt Feldwisch-Drentrup. „Dabei konfrontieren wir
Behörden mit den Fällen – und verfolgen, inwiefern sie eingreifen.“

„Kokosöl heilt
Krebs“, „Chlorbleiche hilft bei Autismus“ oder „Die Wunderfrucht
Garcinia Cambogia lässt die Pfunde purzeln“: Derartig haltlose Aussagen
finden sich häufig im Netz, gleichzeitig können sie
gesundheitsschädliche oder sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Dabei
nutzen immer mehr Menschen „Dr. Google“ bei Gesundheitsfragen.
Doch laut einer Untersuchung der Uni Mainz fühlen rund 45 Prozent der
Befragten sich teils „verwirrter“, als sie es vorher waren. Nach einer
Studie der Central Versicherung schnitten im Jahr 2015 nur knapp 10
Prozent der bewerteten Webseiten mit „sehr gut“ oder „gut“ ab – jede dritte war mangelhaft oder ungenügend.
„Wir sind immer wieder erschrocken, wie schlecht auch viele
professionell gestaltete Gesundheits-Seiten sind“, sagt Kuhrt. „Und wie
dreist viele Geschäftemacher vorgehen.“

Transparenz gegen die ungesunden Seiten des Netzes

Das als gemeinnützig
anerkannte Projekt MedWatch will Reportagen, Interviews und Nachrichten
zu aktuellen Entwicklungen im Gesundheitssystem bieten. Unterstützt
werden die Gründer durch die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche und einen Beirat ausgewiesener
Experten: Hierzu gehören der Pharmakologe Gerd Glaeske, der Mediziner
und Autor Eckart von Hirschhausen oder Gerd Antes, Direktor des
Deutschen Cochrane Zentrums.

In einem Blog hat das
Team erste Recherchen veröffentlicht. In gemeinsamer Kooperation mit dem
ARD-Magazin „Kontraste“ und dem „Stern“ hat es etwa recherchiert, wie der Staat beim Schutz vor gefährlichen Wundermitteln versagt.

Das
Crowdfunding soll MedWatch zukünftig erlauben, das Online-Magazin
aufzubauen und dank der Unterstützung von Lesern unabhängig zu
betreiben. Als Teil der Community von MedWatch können sie auch ihre
eigenen Erfahrungen und Ideen mit einbringen.