Neues aus den Hexenküchen
Materialwissenschaftlerinnen tagen im Harz
Bereits
zum siebten Mal treffen sich am 29. und 30. April herausragende
Wissenschaftlerinnen aus Chemie und Physik in der Waschkaue des
Weltkulturerbes
Rammelsberg nahe Goslar zur Tagung „Aus den
Hexenküchen der Materialwissenschaften“. In diesem Jahr, dem
Internationalen Jahr des Lichts, liegt ein besonderer Fokus auf
lichtbezogenen Themen. Organisator ist das Center of Interface
Science, das durch die Universitäten Oldenburg, Osnabrück und Bremen
gebildet wurde. Mitgetragen wird die Veranstaltung vom Arbeitskreis
Chancengleichheit in der Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker
(GDCh), der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische
Chemie (DBG) sowie dem Sonderforschungsbereich
„Structure and Dynamics of Internal Interfaces“ und dem Landesgraduiertenkolleg Nano-Energie-forschung.
Nach Grußworten von Professor Dr. Katharina Al-Shamery, Universität Oldenburg, und der
Bürgermeisterin der Stadt Goslar, Renate Luksch,
beginnt das wissenschaftliche Programm am 30. April mit einem Vortrag
von Professor Dr. Stacey F. Bent, Stanford University, USA. Mit ihren
Forschungsarbeiten will sie dazu beitragen,
eine der großen gegenwärtigen Herausforderungen, den weltweit
wachsenden Energiebedarf, zu meistern. Im Fokus ihrer Arbeiten steht die
Forschung an Solarzellen der nächsten Generation, in denen
nanoskalige Materialien zum Einsatz kommen.
Insbesondere – und darauf geht sie in ihrem Vortrag ein – interessieren
sie die Prozesse an den Grenzflächen zwischen den verwendeten
Materialien; denn diese Prozesse können die Effizienz
der Sonnenenergieumwandlung in elektrischen Strom erheblich
beeinflussen.
Weitere lichtbezogenen Themen präsentieren Dr. Katharina Broch vom Cavendish Laboratory,
Cambridge (GB), in ihrem Vortrag über Struktur-Eigenschafts-Beziehungen organischer Halbleiter, die in
optoelektrischen Bauteilen Anwendung finden könnten, und Dr. Julia
Stähler vom Fritz-Haber-Institut der
Max-Planck-Gesellschaft, Berlin, die fragt, was vor der Lichtemission
(z.B. in LEDs) geschieht. Dr. Petra Groß, Universität Oldenburg, befasst
sich mit ultraschnellen Prozessen, beispielsweise
in Materialien für die artifizielle Photosynthese und bei der
Photosynthese selbst.
Die Tagung „Aus den Hexenküchen der Materialwissenschaft“ unterscheidet sich in einem
wesentlichen Punkt von den meisten anderen wissenschaftlichen Konferenzen: Es tragen
ausschließlich Forscherinnen vor. Als Gäste sind aber natürlich
alle Wissenschaftler willkommen, um gemeinsam über aktuelle Entwicklungen in den Materialwissenschaften zu diskutieren.
Auch an die Vereinbarkeit von Familie und
Forschung wurde gedacht: Am 30. April öffnet die Museumsmine ihre Tore
für den Forschernachwuchs,
der dort kompetent betreut wird.
Anmeldung und weitere Informationen zur Tagung unter: