Fehler im Immunsystem birgt Ansatzpunkte bei der Bekämpfung der Erkrankung
Los Angeles (pte/10.06.2005/15:55) – Ein wesentlicher Durchbruch im
Bereich der Alzheimerforschung ist einem US-amerikanischen Forscherteam
gelungen: Die Wissenschafter konnten einen Immundefekt entdecken, der
zum Fortschritt der Krankheit beiträgt. Wie das Forscherteam der UCLA
http://www.ucla.edu/ in der heute, Freitag, erschienen Ausgabe des
Journal of Alzheimer`s Disease http://www.pnpco.com/pn02000.html
berichtet, könnte diese Entdeckung zu einer besseren Diagnostik und
effizienteren Behandlungsmethoden führen. Erstmals konnten die Forscher
in einer Studie die wichtige Bedeutung des angeborenen Immunsystems bei
der Entwicklung der Alzheimererkrankung aufdecken.
Der menschliche Körper hat gegen das Altern des Gehirns seine eigenen
Waffen: Mit Hilfe des angeborenen Immunsystems reinigt er sich selbst
von Amyloid-beta Abfallprodukten. Doch genau dieser Reinigungsprozess
wird bei manchen Alzheimerpatienten durch einen Immundefekt nicht
ausgeführt. Dadurch kann es zu einer Übersättigung des Gehirns mit
Amyloid-beta kommen und zur Entstehung von Amyloid-Plaquen, die ein
wesentliches Kennzeichen der Alzheimererkrankung sind.
Anhand von Blutproben fanden die Forscher heraus, dass das Blut
gesunder Personen Zellen enthält, die zum angeborenen Immunsystem
gehören und das Amyloid-beta beseitigen. Diese Fresszellen
(Makrophagen) konnten bei Alzheimerpatienten jedoch ihre Aufgabe nicht
ausreichend erledigen. "Die Makrophagen sind die Hausmeister des
Immunsystems, die im ganzen Körper den Müll beseitigen. Wenn sich in
weiteren Studien bestätigt, dass sich dieser Defekt der
Makrophagen-Funktion bei den meisten Alzheimerpatienten findet, so kann
sich daraus ein ganz neuer Ansatz bei der Behandlung der Krankheit
ergeben", erklärte Studienleiter Milan Fiala. Die Experten denken
beispielsweise an die Entwicklung hormonaler und immunstärkender
Therapien.
Die Experten weisen in ihrer Studie darauf hin, dass sich dieser Ansatz
nicht mit der Amyloid-Beta-Immunisierungsmethode deckt. Diese greift
nämlich auf einen anderen Teil des Immunsystems, das adaptive System,
zurück.