Neuer Bluttest erkennt Auslöser für Infektionen
von zwei Stunden liegen die Ergebnisse vor
Tirat Carmel (pte010/19.03.2015/10:30) – Ein neuer Bluttest kann
innerhalb von zwei Stunden herausfinden, ob eine Infektion von Bakterien oder
Viren hervorgerufen wird. Israelische Wissenschaftler haben den Test in
Zusammenarbeit mit dem Unternehmen MeMed http://me-med.com entwickelt. Mit diesem Test könnte laut den Forschern verhindert werden, dass
Patienten Antibiotika erhalten, obwohl es nicht notwendig ist. Laut BBC arbeitet
das Team bereits an einem tragbaren Gerät, das den Test, der sich noch im
Versuchsstadium befindet, durchführen kann.
Derzeit können Routinetests zur Identifizierung eines
Krankheitserregers mehrere Tage in Anspruch nehmen. Häufig sind sogar die
Entnahme von Proben und eine Kultivierung der Erreger im Labor erforderlich. Das
Testen von Partikeln im Blut kann ebenfalls Hinweise liefern. Bei einigen ist
jedoch die Anzahl bei Infektionen, die durch Viren oder Bakterien verursacht
sind, sowie bei Krebs und Traumata erhöht. In der Folge werden fallweise
Antibiotika, die aber nur bei Bakterien wirksam sind, zu häufig eingesetzt.
Test liefert
sehr genaue Ergebnisse
Die Analyse von Blutproben von mehr als 300 Patienten mit dem
neuen Test ergab, dass beim Großteil richtig erkannt wurde, ob es sich um ein
Infektion durch Bakterien oder einen Virus handelte. Bei allen Teilnehmern wurde
angenommen, dass sie unter einer Infektion litten. Eran Eden von MeMed betonte
laut BBC, dass der Test genau sei: "Bei den meisten Patienten steht das Ergebnis
innerhalb von zwei Stunden fest. Der Test ist nicht perfekt und kann die
Diagnose eines Arztes nicht ersetzen. Er ist jedoch besser als die meisten
Routinetests, die heute eingesetzt werden."
Die Funktion des Tests beruht darauf, dass Bakterien und Viren
nach der Infektion im Körper bei Proteinen verschiedene Signalwege auslösen
können. Das Protein TRAIL war bei Virusinfektionen besonders aktiv und bei
Bakterieninfektionen kaum. Die Wissenschaftler kombinierten es mit zwei weiteren
Proteinen. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin Plos One http://journals.plos.org/plosone veröffentlicht.