Berlin, 6. Juni 2011 Der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft hat dem
Vorhaben zugestimmt, in Freiberg ein neues Helmholtz-Institut zu
gründen. Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie soll
als Außenstelle des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) in
Freiberg angesiedelt sein und Technologien erforschen, um die Versorgung
mit Rohstoffen zu sichern, Rohstoffe effizienter zu nutzen und
umweltfreundlich zu recyceln.
In Zukunft werden wir knappe Rohstoffe und Ressourcen deutlich
effizienter und umweltfreundlicher nutzen müssen. Das Helmholtz-Institut
in Freiberg wird neue Lösungen dafür entwickeln und damit dazu
beitragen, die Zukunft zu sichern, sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek,
Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Das neue Institut wird neue
Technologien zur Erkundung, Gewinnung und Nutzung mineralischer und
metallhaltiger Rohstoffe erforschen. Außerdem werden Fragen des
Recyclings und der Erkundung und Nutzung heimischer Rohstoffe
untersucht. Die Ausbildung von Fachkräften im Rohstoffsektor sowie die
Förderung der Aus- und Weiterbildung ausländischer Fach- und
Führungskräfte im Ressourcensektor werden ein dritter wichtiger
Schwerpunkt sein.
Die Ressourcenuniversität TU Bergakademie Freiberg und der
materialwissenschaftliche Forschungsbereich in Rossendorf werden sich im
neuen Helmholtz-Institut perfekt ergänzen, so Prof. Roland Sauerbrey,
Wissenschaftlicher Direktor des HZDR. Zudem steuern wir biologische
Expertise bei für die Entwicklung effizienter biotechnologischer
Verfahren zur Gewinnung, Aufbereitung und zum Recycling seltener Erden
und anderer Spurenelemente. Die räumliche Nähe erlaubt den zukünftigen
Mitarbeitern zudem die Mitnutzung der Großgeräte im Helmholtz-Zentrum
Dresden-Rossendorf. An der TU Bergakademie Freiberg als der
Ressourcenuniversität wird entlang der Wertschöpfungskette in den vier
Themengebieten Geo, Material, Energie und Umwelt für eine nachhaltige
Stoff- und Energiewirtschaft gelehrt und geforscht.
Erst vor kurzem ernannte der Vorstand des HZDR den Gründungsdirektor für
das Freiberger Institut, Prof. Jens Gutzmer. Er hat an der TU
Bergakademie Freiberg den Lehrstuhl für Lagerstättenlehre und Petrologie
inne. Das Institut schließt eine wichtige Lücke in der
außeruniversitären Forschungslandschaft in Deutschland. Die Forschung
wird sich besonders neuen Technologien für die Rohstoffverwertung
entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Erkundung bis zum
Recycling widmen. Mit diesem Fokus ergänzt es sich mit den Aktivitäten
der im letzten Jahr gegründeten Deutschen Rohstoffagentur an der
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover, sagt
Gutzmer.
Leitende Positionen am neuen Helmholtz-Institut in Freiberg sollen durch
die TU Bergakademie und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf
gemeinsam besetzt werden. Das wissenschaftliche Konzept des
Ressourceninstituts wurde im vergangenen Jahr von einer vom BMBF
eingesetzten Gutachterkommission evaluiert und sehr positiv bewertet.
Weitere Voraussetzung für die Überführung in ein Helmholtz-Institut ist
eine gute Helmholtz-Passfähigkeit. Das Themenspektrum des
Helmholtz-Instituts Freiberg passt hervorragend zum Auftrag der
Helmholtz-Gemeinschaft, durch Forschung die Zukunft zu sichern, so Mlynek.
Mit den Helmholtz-Instituten stellt die Helmholtz-Gemeinschaft die
Zusammenarbeit zwischen Helmholtz-Zentren und Universitäten dauerhaft
auf eine neue Stufe. Seit 2009 sind Helmholtz-Institute in Mainz, Jena,
Saarbrücken und Ulm etabliert worden. Diese Institute werden durch Bund
und Länder gefördert und stärken so universitäre Forschung auf
zukunftsträchtigen Feldern.