Naturschutz und Energiewende: Einklang ist möglich – Mit einer Stellungnahme von Jean Pütz

Meine persönliche Bemerkung:

Energiewende ist notwendig,
aber es müssen nicht nur Artenvielfalt und Klimaschutz erreicht werden.
Es bringt nichts, wenn dabei die volkswirtschaftlichen Bedingungen
insbesondere der Industrie so gestaltet werden, dass Deutschland
konkurrenzunfähig bleibt. Viel hilft viel ist nicht immer das Gebot der
Stunde. Extremer Naturschutz und grüne Ideologie kann auch schädlich
werden. insbesondere müssen Grenzaufwand, Grenzertrag und Grenzwirkung
berücksichtigt werden. Es bringt nichts, wenn nur Deutschland den
Musterknaben spielt und die ganze Welt darauf pfeift. Selbst wenn
national nur noch regenerativ gewirtschaftet würde, und alle möglichen
Grenzwerte – teilweise willkürlich festgelegt – erreichbar wären, würde
das dem Weltklima bei 2-3 % Verminderung nicht viel helfen. Effizienter
wäre es, wenn Deutschland Technologien zur Verfügung stellt, die
insbesondere den Entwicklungsländern hilft, auf regenerative Energien
ohne wirtschaftliche Nachteile zurückzugreifen. Ein Beispiel dafür ist
die derzeitige Dieseldiskussion. Alle in Deutschland ausrangierten
Kraftfahrzeuge finden bereits in Tschechien, Polen und Ungarn reißenden,
weil billigen Absatz. Dem Klima ist dabei nicht geholfen. Das ist meine
persönliche Meinung. Ich bin gerne bereit, mich eines Besseren belehren
zu lassen.

Trotzdem unterstütze ich mit den genannten Einschränkungen den folgenden Energie-Report aus dem Bundesamt für Naturschutz

Ihr Jean Pütz

Naturschutz und Energiewende: Einklang ist möglich

Bundesamt für Naturschutz legt „Erneuerbare Energien Report“ vor:
• Ausbau der erneuerbaren Energien muss effizienten Umgang mit Fläche stärker berücksichtigen
• Landschaftliche Qualitäten erhalten, hilft Akzeptanz zu erhalten

Berlin/Leipzig,
13. Februar 2019: „Der Ausbau erneuerbarer Energien ist zum Erreichen
der Klimaschutzziele zwingend erforderlich und muss auch Arten und
Lebensräume vor den Folgen des Klimawandels schützen. Die Energiewende
muss natur- und umweltverträglich erfolgen. Eine wichtige Rolle spielen
dabei ein effizienter Umgang mit der Fläche und die Berücksichtigung der
jeweiligen landschaftlichen Gegebenheiten“, sagt Prof. Beate Jessel.
Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz hat heute den
Erneuerbare Energien Report des BfN vorgestellt.

Der
Report beruht auf den Ergebnissen von mehr als 40 Vorhaben des
Forschungsschwerpunkts „Naturschutz und erneuerbaren Energien“ am BfN.
Mit dem aktuellen Überblick zeigt das BfN eine Vielzahl von
Möglichkeiten auf, den tiefgreifenden Umbruch der Energieversorgung in
Einklang mit dem Naturschutz zu gestalten. Im Fokus stehen dabei die
Aspekte „Fläche“ und „Landschaft“. Denn die hohe Anzahl und die weite
räumliche Verbreitung von Anlagen erneuerbarer Energien tragen zum
Wandel von Landnutzung und Landschaftsbild bei, sie bergen außerdem
Risiken für bestimmte Arten und ihre Lebensräume. Aktuell ist
beispielsweise zu beobachten, dass für die erneuerbaren Energien
zunehmend naturnahe Flächen wie beispielsweise Wälder oder extensiv
genutztes Grünland in Anspruch genommen werden.
„Doch ein
naturverträglicher EE-Ausbau kann gelingen – das macht unser
Energiereport deutlich“, betont Prof. Jessel. „So ist und bleibt es für
den Naturschutz wie auch überhaupt für das Gelingen der Energiewende
weiterhin zentral, vorrangig Energieeinsparungen und Effizienzmaßnahmen
voranzutreiben und damit den Energiebedarf an sich zu begrenzen.“ Von
besonderer Bedeutung ist weiterhin ein sparsamer Umgang mit der
begrenzten und begehrten Ressource Fläche: „Wir sollten im ländlichen
Raum den Fokus auf flächeneffiziente Technologien sowie eine sorgfältige
Standortwahl legen und gleichzeitig stärker als bisher bestehende
Dachflächen vor allem in den großen Ballungsräumen für Solar-Anlagen
nutzen“, so die BfN-Präsidentin. „Ein vermehrter verbrauchsnaher Ausbau
kann so zum Schutz der ,freien Landschaft‘ beitragen. Keine
ausbaufähigen und naturverträglichen Handlungsoptionen sehen wir
hingegen für Bioenergie aus Anbaubiomasse. Außerdem sollten in den
Planungs- und Genehmigungsverfahren zur Energiewende landschaftliche
Qualitäten und damit das Schutzgut Landschaft stärkere Berücksichtigung
finden. Dies ist auch für die Akzeptanz der Energiewende von zunehmender
Bedeutung.“

Im
„Erneuerbare Energien Report 2019“ werden darüber hinaus auch Ansätze
für die konkrete Umsetzung des Anlagenausbaus vorgestellt. So wurden
unter anderem Möglichkeiten für die naturschutzgerechte Standortwahl und
zum naturschutzgerechten Bau und Betrieb von erneuerbaren
Energieanlagen weiter ausgearbeitet. Beispielsweise können intelligente
Vermeidungsmaßnahmen im Umfeld von Windparks dabei helfen,
Artenschutzkonflikte zu minimieren.

Erneuerbare Energien Report 2019 – Ergebnisse

Der Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) ist zum Erreichen der
Klimaschutzziele notwendig und muss im Einklang mit den Zielen des
Natur- und Umweltschutzes er-folgen. Er ist daher bewusst so zu steuern,
dass er im Einklang mit Natur und Landschaft verwirklicht wird.

Die Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeffizienz und -einsparung ist
eine we-sentliche Voraussetzung für das Erreichen einer
naturverträglichen Energiewende.
• Ziel muss ein landschafts- und
standortbezogener Mix aus (flächen)effizienten EE-Anlagen mit möglichst
niedrigen Auswirkungen auf Mensch, Natur und Landschaft sein. Dafür sind
auch neue Wege nötig. Unerlässlich ist beispielsweise das stärkere
Einbeziehen der städtischen Räume, insbesondere durch den dezentralen
Ausbau von Photovoltaik auf Dächern.


Landschaftsbild und Landschaftserleben sollten bei der Planung und
Zulassung von EE-Anlagen künftig besser berücksichtigt werden, auch
sollten die Bürgerinnen und Bürger verstärkt in diese Prozesse
eingebunden werden.
• Sowohl bei der Standortplanung wie auch bei
strategischen Überlegungen für den weiteren EE-Ausbau sind
Naturschutzaspekte frühzeitig mit zu berücksichtigen. Dazu sind unter
anderem auch Instrumente zur bundesweiten räumlichen Verteilung zu
diskutieren.

Hintergrund

Der Forschungsschwerpunkt „Naturschutz und erneuerbaren Energien“
Im
Forschungsschwerpunkt „Naturschutz und erneuerbaren Energien“ am
Bundesamt für Naturschutz befassen sich mehr als 40 Forschungs- und
Entwicklungs-Vorhaben mit Fragen zur naturverträglichen Energiewende.
Dabei handelt es sich auch um strategische Überlegungen zur weiteren
Ausrichtung des Energiesystems. Mit dem „Erneuerbare Energien Report“
legt das Bundesamt für Naturschutz eine Synthese der
Forschungsergebnisse vor. Dabei stehen Lösungen und Lösungsansätze für
ein Miteinander von Naturschutz und Energiewende im Mittelpunkt. Denn
ein großer Teil der Energiewende steht noch bevor: Im Jahr 2018 betrug
der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung 35 Prozent,
bis zum Jahr 2050 soll dieser auf mindestens 80 Prozent steigen.

Weiterführende Informationen über die Forschung des BfN an der Schnittstelle Naturschutz und Energiewende finden Sie unter www.bfn.de/themen/erneuerbare-energien.html und auf der Website www.natur-und-erneuerbare.de