Nano-Stoff gewinnt Energie aus Körperwärme

Nano-Stoff gewinnt Energie aus Körperwärme
Vielfältiger Einsatz für günstiges Material denkbar
 
Nano-Filz: Erzeugt Spannung aus Temperaturunterschieden (Foto: wfu.edu)

Winston-Salem (pte009/24.02.2012/10:40) – Forscher der amerikanischen Wake Forest University http://wfu.edu haben einen Stoff auf Basis von Nanotechnologie entwickelt, der Umgebungswärme in Energie umwandeln kann. Der Stoff, genannt "Power Fabric" oder "Nano-Filz", ist günstig in der Herstellung und könnte zukünftig viele verschiedene Einsatzzwecke erfüllen.

Kohlenstoffröhrchen erzeugen Strom

"Wir verschwenden viel Energie in Form von Wärme. Beispielsweise könnte die Nutzung der Abwärme eines Autos dabei helfen, die Reichweite zu erhöhen und das Radio, die Klimaanlage oder das Navigationssystem zu betreiben", so Corey Hewitt, Forscherin am Center for Nanotechnology and Molecular Materials. "Insgesamt ist die Thermoelektrik noch eine unterentwickelte Technologie für das Gewinnen von Energie, in der noch sehr viel Potenziel steckt."

Das neuentwickelte Material besteht aus Plastikfasern in die Nanoröhren aus Kohlenstoff eingebettet sind. Es kommt in Haptik und Optik herkömmlichem Filz sehr nahe, verfügt aber im wahrsten Sinne des Wortes über eine "spannende" Eigenschaft. Kommt es in die Nähe eines warmen Körpers, so erzeugt es durch den Temperaturunterschied Strom.

Zahlreiche Anwendungen vorstellbar

Dies ermöglicht die Energiegewinnung aus verschiedensten Quellen, in dem das "Power Fabric" einfach als Isoliermaterial eingesetzt wird. Auch für die Einbindung in Alltagsprodukte sehen die Forscher Potenzial. "Man stelle sich ein Notfalls-Kit vor, in dem der Stoff eine Taschenlampe, ein Radio oder ein Prepaid-Telefon betreibt", gibt sich David Carroll, der Direktor des Instituts, optimistisch. Auch Ideen wie eine Jacke mit Innenfutter aus Power Fabric" sind bereits in Diskussion.

Laut ersten Berechnungen würde es nur etwa einen Dollar kosten, den Nano-Filz zum Bestandteil eines Telefon-Covers zu machen. Die Materialkosten lassen sich auf schätzungsweise 1.000 Dollar (rund 752 Euro) pro Kilogramm reduzieren. Jedoch muss man an in Winston-Salem zuvor noch am Output arbeiten. Dazu möchte man die Nanoröhrchen dünner machen und dichter anordnen. Derzeit kann das Material in einer 72-schichtigen Anordnung 140 Nanowatt generieren.