Mammografie-Screening: Nicht drängen lassen

Mammografie-Screening

Nicht drängen lassen

Stiftung Warentest: Frauen
werden von ihren Ärzten nicht genügend über die Risiken des
Mammografie-Screenings aufgeklärt und bekommen von ihnen häufig eine
einseitige Empfehlung für diese Reihenuntersuchung. Zu diesem Ergebnis
kommt die Stiftung Warentest nach stichprobenartigen Beratungen bei
Frauenärzten. Die Stiftung rät Frauen deshalb, sich nicht drängen zu
lassen, sondern nach einer individuellen Beratung die Vor- und Nachteile
für sich abzuwägen.

Der geringen Chance, seltener an Brustkrebs zu versterben, steht das
höhere Risiko von Überdiagnosen und falsch-positiven Befunden gegenüber.
Darüber erfuhren die Testerinnen in den Beratungsgesprächen aber kaum
etwas. Über Risiken schwiegen sich die Ärzte nahezu gänzlich aus. Frauen
wird so das Gefühl vermittelt, die Nicht-Teilnahme sei die falsche
Entscheidung.

Ein eindeutiges Für und Wider gibt es aber nicht. Wie jede medizinische
Maßnahme zur Früherkennung hat auch das Mammografie-Screening Vor- und
Nachteile. Die Stiftung Warentest bewertet die Reihenuntersuchung
aufgrund des Nutzen-Risiko-Verhältnisses als mit Einschränkung geeignet.
Nach den Qualitätsansprüchen des Screening Programms sollten alle
Frauen zumindest schriftlich dieselben Basisinformationen erhalten. So
ist es aber nicht. Die Frauen erhielten verschiedene Einladungsschreiben
und zum Teil angsteinflößende Informationsmaterialien, die zur
Teilnahme drängten. Gute Aufklärung ist also nicht Standard, wie der
Test zeigt.

Der ausführliche Test mit Tipps für ein ausgewogenes Beratungsgespräch ist unter www.test.de abrufbar.