Malaria-Erreger lauert im Knochenmark
Infektion: Von Malaria befallenes rotes Blutkörperchen (Foto: flickr.com/NIAID) |
Boston (pte011/10.07.2014/11:00) –
Parasiten, die mit Malaria infiziert sind, können sich im Inneren des
Knochenmarks verstecken und so die Abwehrmechanismen des Körpers
umgehen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Harvard School of Public
Health http://hsph.harvard.edu gekommen. Diese Entdeckung könnte zur Entwicklung neuer Medikamente
oder Impfstoffe führen, die eine Übertragung verhindern. Die in dem
Fachmagazin Science Translational Medicine http://stm.sciencemag.org veröffentlichten Forschungsergebnisse schließen laut dem Team um
Matthias Marti eine entscheidende Wissenslücke in der Biologie dieser
Krankheit.
Von Moskitos übertragen, führt der Parasit zur
schwersten Form von Malaria. An den Folgen der Erkrankung sterben
weltweit jährlich mehr als 500.000 Menschen. Die aktuelle Studie hat
nachgewiesen, dass der Parasit sich im Knochenmark verbergen kann, wo er
den Angriffen des Immunsystems entgehen und so eine Erkrankung
verursachen kann. Die Theorie, dass sich der Parasit während der Reifung
im Knochenmark verstecken kann, ist seit Jahrzehnten bekannt.
Analyse von Gewebeproben Verstorbener
Unter der Leitung von Marti wiesen die Wissenschaftler
jetzt genau nach, wo der Parasit sich im Knochenmark einnistet. Dafür
analysierten sie Gewebeproben von Autopsien. Der Wissenschaftler
erklärte gegenüber der BBC, dass jetzt eindeutig nachgewiesen sei, dass
die Malaria verursachenden Parasiten sich im Knochenmark verbergen
können. Die neuesten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation legen nahe,
dass 2012 mehr als 600.000 Menschen an den Folgen von Malaria gestorben
sind. 90 Prozent der Todesfälle waren in Staaten südlich der Sahara zu
beklagen.