Diese
Meldung gebe ich, Jean Pütz, mit Bedenken weiter. Die angesprochenen
Wissenschaftler sind honorige Bürger, die ihrer Überzeugung leben und
keine niederträchtigen Lobbyisten darstellen. Aber machen Sie sich Ihre
eigene Meinung
„Unabhängige Wissenschaft“ im Dienst der Industrie
Wahrheitswidrige Behauptungen zu neuen Gentechnikverfahren 2. Mai 2018 / Derzeit laufen die Gentechnik-Lobbyisten Sturm in
der EU. Was sie erreichen wollen, kann erhebliche Konsequenzen für
Mensch und Umwelt haben: Die Politik soll davon überzeugt werden, dass
neue Gentechnikverfahren, bei denen beispielsweise die Gen-Schere
CRISPR/Cas zum Einsatz kommt, von der bestehenden Gentechnik-Regulierung
ausgenommen werden. Sie behaupten, man könne die Veränderungen, die mit
Verfahren des sogenannten Genome Editing herbeigeführt werden, nicht
von denen der bisherigen Züchtung unterscheiden. Das entspricht nicht
der Wahrheit. Trotzdem wird diese falsche Behauptung immer wieder
geäußert. Auch der Präsident des deutschen Biologenverbandes VBIO, Bernd
Müller-Röber, lobbyiert derzeit mit diesen falschen Argumenten bei
Abgeordneten des EU-Parlamentes. Gerade der VBIO als Dachverband der biowissenschaftlichen
Fachgesellschaften, sollte eigentlich politisch, ideologisch und
wirtschaftlich unabhängig sein. Dies gilt aber augenscheinlich nicht für
seinen Präsidenten, der seit Jahren selbst Patente im Bereich
Gentechnik anmeldet – jüngst auch auf dem Gebiet der neuen
Gentechnikverfahren. Bernd Müller-Röber scheint somit auch als Lobbyist
in eigener Sache zu handeln.
Was Müller-Röber und andere Lobbyisten verschweigen: Wenn das Erbgut von
Organismen mit den neuen Gentechnikverfahren verändert wird,
unterscheiden sich die Ergebnisse in der Regel deutlich von denen der
bisherigen Züchtung. Das trifft auch dann zu, wenn keine neuen Gene
eingefügt wurden. Testbiotech hat jetzt einen ersten tabellarischen
Überblick zu wichtigen Unterschieden zwischen herkömmlicher Züchtung und
Genome Editing veröffentlicht.
Testbiotech tritt für eine Regulierung der neuen Gentechnikverfahren
nach dem Gentechnikgesetz ein. Sollten die neuen Verfahren nicht
gesetzlich reguliert werden, drohen ähnliche Verhältnisse wie in den
USA. Dort wurden bereits zahlreiche Gentechnik-Organismen, darunter auch
„CRISPR-Pilze“, ohne Risikoprüfung zugelassen. In der Folge gibt es
keine verlässlichen Informationen über deren Risiken und auch keine
Möglichkeit, deren Ausbreitung in der Umwelt zu verhindern. Damit fehlt
Behörden, Politik, Landwirten und Verbrauchern jegliche Kontrolle und
Wahlmöglichkeit. Auch der Gentechnik-Konzern Monsanto setzt inzwischen verstärkt auf die neuen Gentechnikverfahren. Jüngst gab das US Unternehmen bekannt, dass es
über 100 Millionen US-Dollar in ein Startup mit dem Namen Pairwise
investiert, das entsprechende Anwendungen in der Landwirtschaft entwickeln soll. Kontakt: Christoph Then, Tel 0151 54638040, info@testbiotech.org